Von Sascha Schmidt
Der Dritte Rochade-Achter kassiert gegen Muggensturm seine dritte Niederlage in Folge und hat mit 7 Mannschaftspunkten den Klassenerhalt in der mittelbadischen Bezirksklasse noch nicht sicher unter Dach und Fach, zumal die Konkurrenz aus dem unteren Tabellendrittel mit 6 Punkten gut aufgeholt hat und Kuppenheim im Mai beim spielstarken Tabellenführer aus Ottenhöfen gastiert. So könnte die Konkurrenz weiter unten im Tabellenkeller an Kuppenheim durch weitere Siege vorbeiziehen und die Rochadnix doch noch in den Abstiegsstrudel katapultieren. Gegen die Konkurrenz aus Muggensturm lief es an dem Schachabend zunächst gar nicht mal so schlecht. Fritz Kolb errang gegen Werner Drexler ein respektables Remis, ehe Zoltan Maki an Brett 3 mit den schwarzen Steinen für die erste dicke Überraschung sorgte.

Waldemar Schlangen spielt – und gewinnt – „die schönste und beste Partie seines Lebens“

Bei einem regen Figurentausch verlor Jeton die Übersicht und verlor eine Leichtfigur. Mit einem materiellen Übergewicht im Endspiel gegen den wesentlich stärkeren Zymberi Jeton, stand Maki deutlich auf Gewinn und zwang seinen Gegner zur Aufgabe. Die Führung war jedoch schnell dahin, als Jugendtalent Rouven Wieser zu forsch gegen Jörg Griese agierte und sich seine Partie mit dem Verlust einer Leichtfigur verdarb. Chancenlos an diesem Abend war Jan Prok. Mit den schwarzen Steinen geriet Prok auf dem Brett in extreme Schieflage. Sein Kontrahent und Muggensturmer Tischtennisspieler, Ily Hannes bewies, dass er nicht nur an der Platte angriffsfreudig aufspielt, sondern auch auf dem Brett seine Gegner unter Druck setzten kann. Mit seinem Turm, Dame und Springer nahm er auf offenen Linien die eingeschnürte Königsstellung von Jan unter Beschuss, sodass es nur eine Frage der Zeit war, bis die schwarze Königsstellung dem wuchtigen Angriff nicht mehr standhielt. Die Gäste aus der Nachbarschaft bauten ihren Vorsprung aus, als Mannschaftskapitän Sascha Schmidt gegen den starken Patrick Kühn sich zwar wacker schlug, im Endspiel mit zwei Springern gegen zwei Läufer jedoch einen Randbauer nicht mehr verteidigen konnte. Der Freibauer auf der B-Linie von Kühn war infolgedessen nicht mehr aufzuhalten, worauf Schmidt seinem Gegenüber zum Sieg gratulierte. Sehr großes Pech ereilte an Brett 8 Alfons Mink. Der engagierte Neuzugang spielte zunächst sicher und vorsichtig und erreichte gegen Gerhard Müller eine ausgeglichene und solide Stellung. Dann stellte er leider unnötig einen Läufer ein, der nicht gedeckt war. Dieser folgenreiche Schnitzer kostete ihm einen halben oder gar einen ganzen Punkt. Sein Opponent tauschte die restlichen Figuren ab und ließ sich im Endspiel diese Gewinnposition nicht mehr nehmen. Dafür glänzte erneut Jugend und Seniorentrainer Thomas Braun, der einen Fehler seines Gegners Werner Schiebenes am Königsflügel ausnutzte und die Partie verdient gewann. Der Punktegarant darf sich über seinen fünften Sieg in Folge (!) freuen und belegt derzeit Platz 5 der Topscorer in der Mittelbadischen Bezirksklasse. Der Mannschaftskampf war schon entschieden, als an Brett 1 immer noch munter gespielt wurde. Fünf Stunden dauerte das spannende Spitzenduell zwischen Tennisass Waldemar Schlangen und Fadil Gashi. Eine zwischenzeitliche Remisofferte von Schlangen lehnte Gashi ab und spielte auf Sieg. Schlangen gelang es jedoch, einen ganzen Turm zu erbeuten und stand auf Gewinn. Anstatt überhastet die Entscheidung erzwingen zu wollen, erstickte er sämtliche Versuche von Gashi der nicht aufgeben wollte, ein Gegenangriff zu starten. Gegen die drückende Überlegenheit am Brett, konnte der Muggensturmer jedoch nicht mehr viel ausrichten und reichte Waldemar die Hand zur Gratulation. „Das war die schönste und beste Partie meines Lebens„ resümierte der sichtlich glückliche Schlangen und gönnte sich zurecht ein verdientes „Feierabendbier“ nach dem anstrengenden Schachkampf gegen seinen deutliche stärken Gegner.