Fernschach-Koryphäe belegt im Weltpokal-Finale Platz neun
Der Hauenebersteiner Alexander Wist hat zu Hause zahlreiche Schach-Pokale stehen

Mit Alexander Wist hat die Rochade Kuppenheim eine Verstärkung für die neue Saison an Land gezogen. Von der Spielstärke und vor allem dem Spielverständnis kann der Hauenebersteiner sicher locker im Verbandsliga-Team auflaufen. Er dürfte aber auch im Landesliga-Oktett an einem vorderen Brett zum Einsatz kommen. Der Kontakt zur Rochade mit dem Spieler aus dem Uralgebirge entstand schon vor knapp einem Vierteljahrhundert! Hartmut Metz spielte im Weltcup-Halbfinale gegen Wist. Beide gaben bei den hochkarätigen Fernschach-Wettbewerb kaum einen Punkt ab. Letztlich endete das Duell in der Vorcomputer-Ära remis, und Wist zog ins Finale ein. In diesem spielte er nach seinem Umzug 1990 in die Bundesrepublik schon unter deutscher Flagge. Im Weltpokal-Finale belegte Wist einen sehr guten neunten Platz mit einem positiven Score von 8,5/16! Seine Fernschach-Elo kletterte so bis ins Jahr 2001 auf 2534!

Hier der Endstand des 7. Weltpokals:
ICCF World Cup 7 (1986-2001)

Unlängst kam der bisher bei der OSG Baden-Baden gemeldete Wist ins Training der Rochade und blitzte gegen Metz – ohne sich gleich vorzustellen. Der merkte rasch, dass er es mit einem starken Gegner mit hohem Spielverständnis zu tun hatte. Schließlich wurden nahezu alle Duelle erst in den letzten Sekunden in hochkarätiger Zeitnot entschieden. In Litauen, wo Wist 13 Jahre lang lebte, bekam er den Vormeister-Titel. Aktuell hat er eine DWZ von knapp über 2000 – spielt aber nach Meinung von Metz „deutlich besser als 2100“. Deshalb soll er künftig auch Nachwuchstalent Daniel Held zusätzlich trainieren und zu dessen Entwicklung beitragen.
Die Liste der Turniersiege des 60-Jährigen ist lang. Zuletzt war Wist 2015 in Bad Herrenalb Vereinsmeister und räumte bei der OSG Baden-Baden 2015 den Sommerpokal und den Kurzpartien-Sommerpokal ab. Wist ist auch eine erhebliche Verstärkung für das Senioren-Team, das die Rochade zusammen mit Hörden bildet.
Als Partie für die Besucher der Rochade-Homepage wählte Wist seinen interessanten und schwer erkämpften Sieg im Weltpokal-Finale über Nahschach-Großmeister Igor Rausis aus. Das Duell überarbeitete er aktuell mit dem Computer. Künftig will Wist auf der Homepage auch andere Fernschach-Partien regelmäßig vorstellen und analysieren. Das steigert gewiss die Attraktivität der www.rochade-kuppenheim.de, wenn neben Patrick Karcher ein weiterer Kolumnist Beiträge erstellt.