Schunk – Metz: Weiß wirft den Gegner – nach Sd3 – “aus der Bahn”

„Schwarze“ Serie für Metz
Von Hartmut Metz
Eine wahrlich „schwarze“ Serie hat Hartmut Metz im Dähne-Pokal erlebt. Der Vorjahres-Halbfinalist schied bereits in der ersten Runde des deutschen Einzelpokals aus – eine Verkettung von Patzerei und Unwissen führte in Kassel zur Niederlage gegen Thomas Schunk. Mit Schwarz hatte der Kuppenheimer nach einer zunächst starken Leistung zweimal Remis-Angebote abgelehnt. Das Endspiel führte Metz mit gutem Springer gegen schlechten Läufer zu einer Gewinnstellung – um dann einen letzten Trick zu übersehen. Die Position war danach noch immer problemlos. Doch mit einem unglücklichen Springermanöver geriet der Rappen auf Abwege und ging verloren. Ein Abtausch konnte noch gerade für einen Bauern inszeniert werden. Das Bauernendspiel taxierte Schwarz in Zeitnot (nach 90 Minuten gab es nach 40 Zügen 15 Minuten dazu plus jeweils 30 Sekunden pro Zug) als vielleicht noch haltbar. Das war es auch trotz eines Minusbauern – aber plötzlich zog der vierfache badische Pokalsieger frustriert mit dem König umher und verlor so noch! Mit den richtigen primitiven Königs-Dreiecksmanövern wäre das Unentschieden problemlos zu halten gewesen. Höhepunkt des Debakels: Hajo Vatter (Untergrombach) berichtete ihm hernach, dass Metz wegen seiner niedrigen Startnummer im Remisfalle auch bei einer Niederlage im Blitz als „Lucky Looser“ weitergekommen wäre! Da drei Spieler nicht antraten, wäre der Rochade-Spieler notfalls einer von drei „Glücklichen“ gewesen. Mit dem Wissen hätte er schon lange vorher ein Remisangebot von Schunk annehmen können. So zerstob die Hoffnung, die Serie fortsetzen zu können und bei jeder Teilnahme auf deutscher Ebene eine Runde weiterzukommen.
Im Gegensatz zu Vatter, der nach seinem unglücklichen Blitz-Aus gegen Sven Telljohann als zweiter badischer Vertreter am nächsten Tag abreiste (er hatte eine Springergabel mit Damengewinn ausgelassen), spielte Metz in der Trostrunde mit. Das Ergebnis in seinen Partien: Fünf Weiß-Siege! Dummerweise hatte er aber insgesamt nur zweimal den Anzugsvorteil. So folgten zwei weitere Niederlagen jeweils am Morgen gegen die Schleswig-Holsteiner Emil Powierski und Giso Jahncke. Dem standen nur zwei Siege über Manfred Jandke (Lübbenau) und den Niedersachsen Uwe Twele gegenüber. Da alle Gegner nominell schlechter waren, resultiert daraus ein deutliches Elo- und DWZ-Minus. Neben den Problemen mit der Zeit traten vor allem die Eröffnungsschwächen von Metz permanent auf …
Das Finale gewann Hagen Poetsch verdient. Der Hesse setzte sich in allen fünf Partien durch! Im IM-Duell kassierte Telljohann seine einzige Niederlage – allerdings hatte sich der zweifache deutsche Pokalsieger vorher (wie schon bei seinen ersten Erfolgen) dauernd durchgeblitzt und war mehrmals mit dem Glück im Bunde, vor allem gegen Schunk. Der eröffnungstheoretisch glänzend beschlagene Poetsch gab sich dagegen nie eine Blöße.