SK Appenweier – Rochade Kuppenheim 1:3

Von Michael Lorenz
Einen wenig anstrengenden Ausflug hatte die ersatzgeschwächte Kuppenheimer Pokalmannschaft am vergangenen Wochenende nach Appenweier. Velimir Kresovic, Hubert Schuh und Daniel Scheuermann gewannen leicht, nur Michael Lorenz erwischte einen rabenschwarzen Tag und unterlag chancenlos.
Zunächst punktete Daniel Scheuermann. In einem klassischen Spanier mit Weiß, parierte er die gegnerischen Expansionsbemühungen am Damenflügel mit leichter Hand, ergriff eine brettumspannende Initiative und schlug überraschend mit einem Mattangriff zu. Man konnte gut erkennen, dass ihm sein Trainer Roland Schmaltz genau gezeigt hat, wo der König steht!

Weiß, wo der König des Gegners steht: Daniel Scheuermann

Den zwischenzeitlichen Ausgleich musste Michael Lorenz quittieren. Schon in der Eröffnung auf unbekanntes Terrain gelenkt, übersah er einen gegnerischen Zwischenzug und geriet mit Bauernminus in eine schlechtere Stellung. Sein Teamkollege Kresovic riet ihm kameradschaftlich, das Partieformular doch unauffällig verschwinden zu lassen, bevor die Zugfolge einer größeren Öffentlichkeit zugänglich wird.
Kresovic selbst erfreute sich mit Weiß einer Idealaufstellung im Italienisch, die seinen Gegner zu einem Figurenopfer für zwei Bauern inspirierte – ohne Kompensation. Der Kuppenheimer Angriffsspieler hielt trotzdem den Druck auf dem Kessel, knackte schließlich die schwarze Königsstellung und musste seinen Materialvorteil nicht im Endspiel verwerten.
Den Sieg machte Schuh klar. Statt im Zentrum dagegen zu halten, spielte sein Gegenüber unvorsichtig Bg2-g4-g5 — mit dem König in der Mitte ein gewagtes Unterfangen. Als ein Springer auf d4 auftauchte, schlug ihn Schuh kurzerhand mit dem Turm und kommentierte das später launig: „Das war die einzige aktive weiße Figur, die konnte ich so nicht da stehen lassen“. De facto erhielt er in der Folge drei verbundene Bauern für die Qualität, zwei davon Freibauern, mit denen er seinen Kontrahenten getreu dem Motto „nichts überstürzen“ in Würgeschlangentechnik bis zur Partieaufgabe einengte.
In der nächsten Runde wartet erneut ein Bereichsligist auf die Rochade — auch wenn sich der mittelbadische Dauerkonkurrent SF Sasbach gegen den KSF mit 0:4 sang- und klanglos verabschiedete, gibt es noch genügend starke Konkurrenz – man trifft auf den überraschenden OSG-Baden-Baden-Bezwinger, den südbadischen SC Horben.

    SK Appenweier 1747     SGR Kuppenheim 1968 1 3 1.04
1 17 Danner,Johannes 1631   7 Kresovic,Velimir 2117 0 1 0.04
2 2 Jakob,Jürgen 1978   3 Schuh,Hubert 2210 0 1 0.21
3 3 Schneider,Dominik 1908   15 Lorenz,Michael 1876 1 0 0.55
4 15 Bürkle,Eric 1469   23 Scheuermann,Daniel 1670 0 1 0.24