Rochade verpasst nach Auftaktsieg Sprung ins deutsche Pokal-Achtelfinale / 0,5:3,5 gegen Zweitligist Garching
Von Hartmut Metz
Die Rochade Kuppenheim hat den Sprung ins deutsche Pokal-Achtelfinale verpasst. Die Schach- gemeinschaft bezwang zwar am Samstag Freibauer Mörlenbach mit 3:1, doch tags darauf ereilte den Oberligisten das Aus. Gegen den SC Garching unterlag der badische Pokalsieger nach fast sechs Stunden langem offenen Kampf doch noch deutlich mit 0,5:3,5. Der bayrische Zweitligist hatte Gastgeber Lauffen mit 3:1 ausgeschaltet. In der ersten Runde des nationalen Wettbewerbs wurde der badische Vertreter seiner Favoritenrolle gerecht. Timothée Heinz und Velimir Kresovic sorgten an den Brettern eins und drei gegen Heiko Felgendreher und Paulus Wohlfart für die Kuppenheimer Siege. Hubert Schuh und Hans Wiechert remisierten gegen Michael Schäfer und Oliver Wilke. Das 3:1 entsprach den Erwartungen gegen den nominell klar schlechter angetretenen hessischen Oberligisten – mit Sergej Galdunts und Vitaly Kunin hätten die Mörlenbacher auch zwei Großmeister aufbieten können. Gegen Garching gab es einen fliegenden Wechsel im Kader: Hartmut Metz rückte für Heinz nach. Der Franzose musste am Sonntag in der französischen zweiten Liga spielen, Metz kam aus der Schweiz, wo er in der ersten Liga für die SG Riehen gegen Monika Seps gewonnen hatte – der Kampf ging in Basel mit 2,5:5,5 klar verloren, weil Reti Zürich mit Weltklassespielern wie Drejew, Malachow und Bauer antrat.
Um Kontrahent Garching bei der Aufstellung vollends zu überraschen, gedachten die Kuppenheimer die „Drachen-Strategie“ anzuwenden – doch diese scheiterte. Kresovic sollte als Spezialist die Drachen-Verteidigung im Sizilianer an Brett zwei zähmen. Das sah nach einem schnellen Remis von Schuh am Spitzenbrett gegen Johannes Rusche zunächst vielversprechend aus. In einer aufregenden Partie setzte Kresovic Roland Lötscher unter Druck. Nach einem Figurenopfer musste der König von Schwarz über das ganze Brett wandern. Kresovic fand aber keinen K.o.-Schlag und verlor.
Der Schuss der „Drachen-Strategie“ ging auch nach hinten los, weil Wiechert seine starke Partieanlage mit einem brandgefährlichen schwarzen Bauern auf d2 nicht krönte und wohl bessere Fortsetzungen ausließ. So behielt Benjamin Rücker die Oberhand. Metz hatte gegen Christian Köpke keine Siegchancen. Nach einem zu harmlos vorgetragenen Reti-Aufbau stand der Rochade-Akteur stets passiv. Als Garching uneinholbar mit 2,5:0,5 führte, patzte der Halbfinalist im deutschen Einzelpokal auch und musste nach 86 Zügen aufgeben.
Spielbericht SK Lauffen
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