Grundsätzlich unterscheidet man beim Schachspiel bekanntlich Taktik und Strategie. Die Schachfiguren können sowohl taktische als auch strategische Funktionen übernehmen. Die wichtigste Funktion in der Taktik ist der Angriff (1. Angriffsfunktion). Die wichtigste Funktion in der Strategie ist die Einschränkung (2. Einschränkungsfunktion). In der Taktik startet der Kampf über einen Angriff und kann pariert werden durch eine Deckung (3. Unterstützungsfunktion). Beim strategischen Kampf werden die gegnerischen Figuren eingeschränkt, durch die Aktivität der eigenen Figuren. Die Wirkung der Figuren kann durch eine Verstellung eingeschränkt werden (4. Verstellungsfunktion). Mit einer Figur, kann man die Wirkung der eigenen Figuren ebenso einschränken, wie die Wirkung der gegnerischen Figuren. Die Verstellung hat nicht nur eine strategische Funktion, sondern auch eine taktische Funktion. Eine andere Sichtweise auf die Verstellung ist die Fesselung, sie ist eine der wichtigsten Möglichkeiten seine Stellung zu verbessern. Auf diesen vier Funktionen baut sich im Prinzip jede Schachpartie auf (J. Awerbach unterscheidet 5 Funktionen). Als Schachspieler gewinnt man an Spielstärke, wenn man sich mit diesem Wissen im praktischen Spiel übt. Ist das Verständnis erstmal gefestigt, kann man sich auf dieser Basis die komplexeren Figurenfunktionen anschauen: Die Drohungen von Angriff, Unterstützung, Einschränkung und Verstellung sowie die dynamische Deckung. Es gibt einen sehr einfachen Trick sich die Funktion einer Figur / eines Bauern bewusst zu machen: Nehmen sie die Figur gedanklich vom Brett und überprüfen Sie, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben! Wenn Sie diesen Trick bisher nicht konsequent in ihrer Schachpraxis angewandt haben, sind Sprünge von 200 DWZ damit durchaus möglich! (Patrick Karcher)