Thilo Ehmann hat beim internationalen Open in Böblingen einmal mehr sein enormes Können unter Beweis gestellt. Der deutsche Pokalsieger holte grandiose 8/9 und blieb ungeschlagen. Normalerweise reicht der Score, um allein ein Turnier zu gewinnen. Nicht aber bei der 39. Auflage des Turniers im Schwäbischen. Der Kuppenheimer wies den schlechteren Gegner-Elo-Durchschnitt als Nodar Lortkipanidze (2393) auf. Gegen den georgischen IM hatte Ehmann in Runde sechs remisiert. Beide gaben ein weiteres Unentschieden ab gegen den Walldorfer David Färber (2364) und gewannen sieben Partien. Der Co-Sieg im 230 Teilnehmer großen Feld bescherte Ehmann 850 Euro Preisgeld. Den Löwenanteil erhielt Lortkipanidze mit 950 Euro nach Hort-System. Für die ersten beiden Plätze waren 1.000 und 800 Euro ausgesetzt.

Das Jahr 2022 endete nicht nur ausgezeichnet für ihn. Es ist auch das bisher erfolgreichste für Thilo Ehmann!

Mit dem Resultat war Ehmann zufrieden. „Die zwei Remis gehen in Ordnung. In beiden Partien war nicht viel los“, kommentierte der 23-Jährige. Kritisch seien dagegen die Duelle mit Alexander Herbrig (Bautzen/2205) in Runde sieben und vor den beiden Unentschieden in Runde vier gegen den Dresdner Wong Ghengchun (2219) gewesen. „Einmal stand ich schlechter und einmal auf Verlust“, berichtete der deutsche Pokalsieger, der aber in beiden Spielen noch das Ruder herumwarf. So gelang ihm eine Performance von 2552 Elo, die dem an Position zwei gesetzten Kuppenheimer ein Plus von elf Elo auf jetzt 2437 Elo bescherte. In Schwäbisch Gmünd versucht Ehmann, seine Leistung beim Staufer-Open (2. bis 6. Januar) zu bestätigen.
Seine Partien aus beiden Open führt der Rochade-Neuzugang dann an einem der folgenden Klubabende vor. Bisher hat der Spitzenspieler für den lehrreichen Abend die Donnerstage am 12. oder 19. Januar im Visier.

Der Endstand in Böblingen findet sich bei Chess Results unter:
https://chess-results.com/tnr712930.aspx?lan=0&art=4&flag=30