Neue Kolumne von Alexander Wist
Wist – N. Vidonyak: Weiß will das Schlüsselfeld d5 endgültig für sich behalten

Der Kuppenheimer Neuzugang Alexander Wist will einmal im Monat eine interessante Partie vorstellen. Bevorzugt aus dem Fernschach-Bereich. Dass er aber auch im Nahschach zu brillieren weiß, zeigte er in seiner ersten Kolumne. In der Regionalliga in Bayern schlug Wist für Landshut 1902 Nellya Vidonyak – sie ließ sich eigentlich nur einen Tempoverlust mit dem provokanten 1…a6 zuschulden kommen.

Von Alexander Wist
Man sagt ja, dass das Schachspiel besonders in der Eröffnung eine „Tragödie“ oder sogar „Tragikomödie“ von einem einzigen Tempo ist. Besonders schwer hat es natürlich Schwarz, weil er dann womöglich sofort auf Verlust steht. Genau dass ist in meiner Partie gegen Vidonyak passiert: Nach provokanter Eröffnung leistete sich Schwarz durch zwei vermeintlich passable Springer-Züge einen weiteren Zeitverlust. Durch ein hübsches Bauernopfer auf d5 torpedierte Weiß die Idee und brachte alle Figuren in den Angriff. Nach dem Bauernzug fragte mich mein damaliger Vereinskamerad Horst Schmaus, ob ich „den Schönheitspreis“ anpeilen würde? „Warum nicht, wenn es ginge und meine Gegnerin mitspielen würde“, lautete meine Antwort. Aber urteilen Sie selbst.

Partie online:

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