Axel Aschenberg wird 50: Krimis auf dem Brett und in Buchform

Axel Aschenberg wird heute 50 – kaum vorstellbar für seine Lehrmeister wie Reinhard Kühl und Heribert Urban, die noch aus den Gründerjahren der Rochade Kuppenheim 1979 den kleinen Jungen mit tiefschwarzem Haar in Erinnerung haben. Die schachliche Laufbahn verlief bei dem Künstlertyp angesichts weniger guter Nerven abwechslungsreich – dass Aschenberg als eines der größten Kuppenheimer Talente gilt und nicht sein Potenzial ausschöpfte, das steht für Hartmut Metz fest. Unter anderem wurde der Jubilar in der A-Jugend Dritter der badischen Jugendmeisterschaften. Dafür sorgte Aschenberg in anderen Bereichen für Aufsehen. So verfasste er zwei Krimis – und weil er deshalb auch schreiben kann, bat ihn die Rochade-Webseite, doch seine schachliche Karriere selbst in Worte zu gießen. Nachstehend seine – teilweise augenzwinkernden – Ausführungen:

Axel Aschenberg feiert seinen 50. Geburtstag und lädt – bei nächster Gelegenheit – seine Rochade-Kameraden zur Feier ein.

Ich habe Schach von meinem Opa mit etwa acht Jahren gelernt, steil bergauf ging es dann in der Realschul-AG in Kuppenheim unter den Fittichen von Reinhard Kühl samt Vereinseintritt bei der Rochade Kuppenheim, sodass ich bereits mit 18, 19 Jahren etwa 2000 DWZ (damals noch etwa Ingo 100) aufweisen konnte. Meine schachlichen Glanztaten waren Dritter bei der badischen A-Jugend-Meisterschaft 1990, Oberliga-Einsätze für Freiburg 1887, Konstanz – und natürlich bald wieder für Kuppenheim!
Spieler wie Helmut Reefschläger und Wolfgang Gerstner zeigten sich über meine geringe Wertungszahl verblüfft, zumal ich im Mittelspiel mit Ideenreichtum und Kreativität eine eindeutige Begabung aufzuweisen habe. Klar, hätte ich das Eröffnungswissen von Joachim Kick, den Killerinstinkt von Velimir Kresovic und die filigrane Endspieltechnik von Alexander Hatz wäre ein IM-Titel oder gar ein GM-Titel nicht völlig aus der Welt …
Leider spielten mein Nervenkostüm, die Suche nach passenden Eröffnungen und mangelnde Rechenfähigkeit nicht ganz dabei mit (grins). Zuträglich waren demoralisierende Sprüche wie der „Aschenberg-Graben“, als ich mich mit etwa 20 Jahren in die Holländische Verteidigung verrannt hatte, nicht (Anmerkung der Redaktion: Damit war das entstehende Loch auf e6 gemeint, das Aschenberg häufiger Punkte kostete). Doch diese Hänseleien sind längst verziehen, und ich freue mich über einen sozial intakten Verein, der zunehmend Aktivitäten auch über die 64 Felder hinaus vorzuweisen hat.
Meine nominell stärksten Siege in den 90ern gelangen mir gegen FM Harald Keilhack beim Open in Baden-Baden und gegen den ehemaligen Bundesligaspieler Bernd Engel in der Oberliga. Spaß machte es auch, dass ich einst mit 20/21 die legendäre Freiburger Schachszene im Augustiner mit packenden Blitzduellen gegen Ralph Neininger, Edwin Bach aufmischte. Ab und zu spielten dabei der leider verstorbene IM Georg Siegel mit. Außerdem denke ich gerne an die Turniere mit Claude Mathonia in Zähringen.

Vorbild im Verein: Weg vom Duckmäuserschach, nicht Remis schieben, sondern hoch die Tasse beim Schachspiel – es muss krachen wie beim Billard!
Wunsch im Verein: Weiterhin viele Wanderungen, Reisen, überhaupt viele soziale Aktivitäten für einen guten Zusammenhalt ohne Brett vor dem Kopf und nächstes Jahr der Aufstieg in die Zweiten Bundesliga mit einem Mäzen aus dem hinteren Murgtal! 🙂 Vielleicht ein Bierdeckelproduzent, hohoho?

Nach meinen Buchveröffentlichungen „Karteileichentango“ und „Ein Date zu viel“ (Krimi mit Louis de Monet) habe ich ein weiteres literarisches Ziel: Nicht nur Krimis am Brett liefern, sondern einen guten Schachkrimi schreiben!