Die Rochade Kuppenheim ist in der Verbandsliga endgültig ins Mittelfeld zurückgefallen. Gegen Lahr kassierte die Schachgemeinschaft eine verdiente 3:5-Niederlage. Die Ortenauer schöpfen nun mit 4:8 Punkten wieder Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt. Dank ihres leichteren Restprogramms gegen die drei anderen Kellerkinder sollte Lahr in der rettenden Zone bleiben – vor allem mit einer Leistung wie in Kuppenheim. Vorentscheidend dürfte das direkte Duell am siebten Spieltag mit Waldshut-Tiengen (2:10) sein. Hinter dem Oberliga-Absteiger liegt nur noch Pfullendorf (0:12), das auch Heitersheim (4:8) wegen der 3,5:4,5-Niederlage ziehen lassen musste. Die Rochade steht drei Spieltage vor Saisonende mit 6:6 Zählern und den deutlich besseren Brettpunkten noch etwas besser. Allerdings sollte sich Kuppenheim nicht zu sehr auf die Ergebnisse der Konkurrenz verlassen. Vor allem könnte es durchaus drei Absteiger geben, wenn es Brombach in der Oberliga erwischt.

Gehört mit 4,5 aus 5 zu den Top-Five-Scorern der Verbandsliga Süd: Markus Merklinger

In dem Verbandsliga-Klassiker gegen Lahr, das so gut wie noch nie in dieser Saison angetreten ist, brachte Topscorer Markus Merklinger den Gastgeber in Führung. Wolfgang Steiner büßte in einer unangenehmen Stellung eine Figur ein und gab auf. Jochen Klumpp remisierte mit Schwarz gegen Klaus Schuler. Doch nach dem 1,5:0,5 vergab Kuppenheim mehrere gute Stellungen. Am interessantesten war aus der Eröffnung heraus jene von Hubert Schuh: Florian Daeschler brachte mit Weiß ein Figurenopfer, das äußerst gefährlich aussah. Schuh übersah dabei zwei aussichtsreiche Fortsetzungen, die ihm deutlichen Vorteil beschert hätten, auch wenn dieser noch nicht zum Sieg gereicht hätte. Stattdessen wickelte der Kuppenheimer in ein Remis-Endspiel ab. Mit zwei Bauern und Springer hielt der Routinier gegen Bauer und Turm leicht die Stellung.
Derzeit völlig von der Rolle sind die sonstigen Punktegaranten Velimir Kresovic und Hartmut Metz – sieben Einzelniederlagen mussten sie bisher verbuchen bei lediglich einem Sieg und vier Remis! Die erste Schlappe quittierte Kresovic. Nachdem er gegen Oliver Brennenstuhl ausgeglichen zu haben schien, geriet er bei seinen Gewinnversuchen auf Abwege und verlor eine Figur. Seine bereits fünfte Saisonniederlage. Hans Wiechert hatte es mit Bernd Schmider zu tun. Der zweitstärkste Lahrer spielte nur an Brett vier und nutzte die wohl zu optimistische Spielweise des FM gekonnt. Der Kuppenheimer hatte auf die Rochade verzichtet und stand am Schluss im Fadenkreuz der schwarzen Figuren.
Jean-Luc Roos und Günther Tammert versuchten den Rückstand auszugleichen. Im Duell der Franzosen überspielte Roos zwar Patrice Lerch zunächst als Nachziehender. Eine schwierig zu findende Angriffsidee kam dem Kuppenheimer IM aber nicht in den Sinn. So arbeitete sich Lerch heraus aus der misslichen Lage und remisierte. Tammert gewann im Turmendspiel einen Bauern – da aber alle verbliebenen weiteren Bauern am Königsflügel standen, war die Position nicht zu gewinnen. Routinier Berthold Kopp hielt das Endspiel mit leichter Hand.
Beim 3:4 kämpfte Hartmut Metz vergebens und musste gegen Lahrs großes Talent Niklas Schmider die Segel streichen. In einem Sizilianer setzte der Kuppenheimer zunächst zu zahm fort. Als er scheinbar durch einen Zwischenzug entscheidenden Angriff zu bekommen schien, hatte Schmider genauer gerechnet und heimste einen Bauern ein. Hernach war die weiße Lage kritisch. Letztlich tauschte der Lahrer in Metz’scher Zeitnot alles ab und behandelte das Leichtfiguren-Endspiel überzeugend.
Gegen die OSG Baden-Baden IV und Oberwinden sollte die Rochade mindestens zwei Punkte einfahren, um nicht noch in den Abstiegskampf zu geraten. Weil die hinteren Mannschaften aber noch aufeinander prallen, könnten sogar sechs Zähler und gute Brettpunkte zum Klassenerhalt reichen.