Blitzcup mit Blitz-Legende: Großmeister Roland Schmaltz (rechts) schlägt zum Duell mit Rochade-Neuzugang Rolf Hoppenworth auf.

Bullet-Legende Roland Schmaltz trumpft beim Blitzcup auf
Von Hartmut Metz
Hoher Besuch am Donnerstag in Kuppenheim: Großmeister Roland Schmaltz hielt Hof beim Schachabend der Rochade! Die Bullet-Legende, die unter dem Kampfnamen „Hawkeye“ bei Ein-Minuten-Blitzpartien im Web weltberühmt wurde, nahm am Blitzcup der Schach- gemeinschaft teil. Den gebürtigen Mannheimer hat es nach einem siebenjährigen Australien-Aufenthalt wieder zurück nach Baden verschlagen. Mit seiner Gattin Melany wohnt Schmaltz jetzt in Rastatt und arbeitet als Schachtrainer. Bei der Jugend-Europa- meisterschaft wird der 38-Jährige fünf deutsche Talente betreuen. Der angehende A-Trainer will künftig auch bei Vereinen in der Region Lektionen zu moderaten Preisen geben. Interessenten sollen ihn kontaktieren. Beim Blitzcup war der zigfache Sieger des Kuppenheimer Zwölf-Stunden-Turniers natürlich eine Klasse für sich. Hatte Hartmut Metz beim ersten Blitzduell vor dem Wettbewerb ein Remis geschafft, zog der scharfsichtige „Hawkeye“ im Blitzcup einsam seine Kreise: Alle acht Partien sahen ihn als Sieger. Platz eins ging indes an Markus Merklinger, der für seine Verhältnisse stark spielte und so überproportional von seinem Faktor profitierte. Mit diesem werden die Zähler jedes Teilnehmers multipliziert, damit jeder ein Chance auf den Sieg hat. Mit erspielten 6,5:1,5 Punkten kam Merklinger auf 16,8 Zähler, während Schmaltz mit 16 zufrieden sein musste. Bronze sicherte sich Joachim Kick (14,11) vor Hartmut Metz (12,07) und Jürgen Biskup (10,54). Mit Axel Aschenberg (10,5) folgte ein zweiter Neuling beim Blitzcup. Aschenberg blieb vor Velimir Kresovic (9,31) und Hussain Chaltchi (8,83). Der dritte Debütant, Rolf Hoppenworth (5,5), hatte es im illustren Feld schwer und vergab mehr als den erzielten halben Zähler. In der Gesamtwertung des Blitzcups liegt Chaltchi (140,68) weiterhin in Front vor Joachim Kick (134,66) und Hartmut Metz (130,94).

Markus Hirn (rechts) setzt mit geschickter Zeiteinteilung selbst Roland Schmaltz im Uhrensimultan kräftig zu.

Roland Schmaltz ließ sich natürlich nicht verdrießen durch „Platz zwei“ und gab gegen Metz weitere Kostproben seines Blitz-Könnens. Anschließend „beerbte“ er diesen auch beim donnerstäglichen Uhrensimultan. Diesmal spielte der Neu-Rastatter mit 15 Minuten gegen fünf Gegner, die jeweils 5 Minuten Bedenkzeit erhielten. Mit dem 4:1 bewies die Bullet-Legende, dass ihm auch diesmal die Zeit mehr als reichte!

Velimir Kresovic verfolgt interessiert die Partie zwischen Roland Schmaltz (links) und Axel Aschenberg.
Turnierleiter Fritz Kolb hat die Figuren und die Tabellen im Griff. Im Hintergrund steht Roland Schmaltz.
Hussain Chaltchi (links) postiert sich stets gewitzt beim Uhrensimultan auf Außenpositionen. Das kostet den Simultanspieler Roland Schmaltz zu viel Zeit – und der Großmeister verliert seine einzige Partie.