Rochade trauert um „wichtiges Gründungsmitglied“

Die Rochade Kuppenheim trauert um eines seiner Gründungsmitglieder: Hermann Hettich ist, wie erst diese Woche bekannt wurde, am 3. Mai im Alter von 92 Jahren verstorben. Die Beisetzung findet am Montag, 15. Mai, um 14.30 Uhr auf dem Friedhof in Kuppenheim statt. Rochade-Ehrenpräsident Reinhard Kühl würdigt Hettich als einen der „wichtigsten Bausteine bei der Gründung des Vereins: Ohne ihn wäre es kaum gegangen“, betont der langjährige Weggefährte. Kühl erinnert sich genau an die Gründungsphase des zweiten Schachvereins in Kuppenheim 1979: „Hermann galt als stärkster Schachspieler der Stadt. Außer ihm, Josef Hartmann und mir hatten wir keine erfahrenen Vereinsspieler“, erzählt der damalige Lehrer, der dank einer Schach-AG an der Realschule die Zeit für die Wiederbelebung eines Schachklubs gekommen sah.

Die Rochade gratulierte Hermann Hettich am 22. Oktober 2020 zum 90. Geburtstag.

Hettichs Vater war Mitgründer beim ersten Schachverein in der Knöpflestadt gewesen. Der muss wohl vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden sein. Gerne erzählte Hermann Hettich von einem Simultan, das der einstige Vizeweltmeister Jefim Bogoljubow im Kuppenheimer „Ochsen“ gab. Als junger Bube stand das Talent „so gut, dass Bogoljubow mir ein Remis zugestanden hat“, berichtete das Kuppenheimer Urgestein später von dem Höhepunkt. Hettich war auch mit dabei, als die Rochade Kuppenheim in der Bezirksklasse durchstartete, mehrere Aufstiege in Folge schaffte, mehr als 1000 Tage ungeschlagen blieb und so das Schlagwort vom „Wunder an der Murg“ die Runde auch außerhalb der Schach-Medien machte!

Routiniers mit Jungspunden: Die gesunde Mischung bescherte der Rochade Kuppenheim einen Aufstieg nach dem anderen. Das Meister-Team führten 1984 Hermann Hettich (sitzend, von links), Heinz Breitling und Reinhard Kühl an. Axel Aschenberg (stehend, von links), Bernd Geiger, Hartmut Metz, Alexander Hatz, Jürgen Raub und Dietmar Wendelgaß garantierten den jugendlichen Schwung.

So lange der 92-Jährige fit war, half er unermüdlich bei allen Veranstaltungen wie dem legendären Kuppenheimer 12-Stunden-Blitz. Auch später im hohen Alter verfolgte Hettich stets das Geschehen „seiner“ Rochade und telefonierte mit den Verantwortlichen im Verein. Als jahrzehntelanger engagierter Helfer bei allen Gelegenheiten galt Hettich auch bei den Fußballern des SV 08 Kuppenheim. Hier stand er auch immer mit Rat und viel Tat seinen treuen Mann! Die Rochade Kuppenheim wird ein ehrendes Gedenken an sein Gründungsmitglied bewahren. Seiner Frau Hildegard, den Kindern und Enkeln sowie den Geschwistern spricht die Schachgemeinschaft ein herzliches Beileid aus!