Anton Klöster (li.) – Florian von der Ahé

Kantersieg über Kehl ändert nichts an der Vize- meisterschaft
Von Ralf Gantner
Zum Abschluss der Saison 2013/2014 traten wir in Kehl, der ehemaligen Heimat von Jürgen Biskup an. Jürgen kam durch den Ausfall von Alexander Hatz und Reinald Kloska zu seinem ersten Einsatz in der zweiten Mannschaft. Zu Beginn erreichte uns die unerquickliche Nachricht, dass Brett 7 und 8 der Kehler unbesetzt blieb – das bescherte Ralf Gantner den vierten kampflosen Saisonsieg! Nach dieser schnellen 2:0-Führung erhöhte Topscorer Jannik Lorenz mit einem am Ende doch souveränen Sieg auf 3:0, nachdem er im Übergang zum Mittelspiel etwas unkonzentriert einen zweifelhaften Zug eingestreut hatte. Die Führung verteidigte Hussain Chaltchi mit einem Remis gegen Bruno Wolf.
In den laufenden Partien verzeichneten Florian von der Ahé gegen Anton Klöster und Axel Aschenberg gegen Ernst Küpferle Bauernvorteile. Michael Lorenz musste sich mit dem unbequemen Londoner System des nach Remis trachtenden Hans Reis auseinandersetzen, während Markus Merklinger gegen Hans-Jürgen Mälgers Französisch-Struktur positionellen Vorteil erzielte.
Als Aschenberg kurz davor stand, seinen Stellungsvorteil aus der Hand zu geben, revanchierte sich Küpferle mit einem einzügigen Blackout, der die Dame kostete. Zwischenzeitlich konnte Michael Lorenz mit dem Läuferpaar demonstrieren, wie viel jenes in offener Stellung wert ist. Merklinger steuerte trotz des positionellen Vorteils in langsam aufkommender Zeitnot lieber ein Remis an. So hieß es 6:1 für die Rochade.
Hiernach entbrannte an Brett 4 ein heißer Kampf, bei dem von der Ahé im Mittelspiel mit Mehrbauer den aktiven Turm tauschen musste, so dass eine schwierige Stellung mit Springer und Läufer gegen das Läuferpaar des Kontrahenten entstand. Nach einer Unachtsamkeit musste der Kuppenheimer gar den Läufer opfern, um einen Durchmarsch des a-Bauern zu verhindern. Mit Springer und sechs Bauern gegen Läuferpaar und drei Bauern stand das Spiel auf Messers Schneide. Klöster wehrte sich tapfer, ließ aber remisige Varianten aus und musste sich am Ende in aufkommender Zeitnotphase sogar noch beugen.
Ein ungefährdeter Sieg, der aber aufgrund des klaren 7:1 von Vimbuch über eine Ottenauer Rumpfmannschaft keine Jubelorgien aufkommen ließ. Die „Vimbis“ (16:2 Punkte) steigen somit als Meister auf, während die Rochade II (15:3) mit der Vizemeisterschaft vorlieb nehmen muss. Dritter wurde Ötigheim (11:7) vor dem enttäuschenden Lichtental und Kehl (beide 10:8). Die nachträgliche Geburtstags-/Saisonabschlussfeier im Clublokal, zu der Präsident Michael Waschek einlud, rundete den insgesamt schönen Sonntag immerhin ab. Appenweier (6:12) steigt mit dem SC Durmersheim (0:18) ab, der schon früh die Mannschaft zurückgezogen hatte. Dem einst ruhmreichen Verbandsliga-Vizemeister gelingt hoffentlich in der Bezirksklasse die Kehrtwende.