Unser Spieler der ersten Mannschaft Patrick Karcher, der gerade als Entwicklungshelfer in Ghana weilt, hat dort fast unbemerkt an der ghanaischen Online-Schachliga teilgenommen. Nach 20 Wochen stand am Samstag, dem 1. Juni das finale Match, zwischen dem Erst- und Zweitplazierten an. Karcher, der unter dem Pseudonym „Alpha 3000“ spielt, trat gegen den starken Nigerianer Kennedy an, der als einer der wenigen Ausländer teilnahm.
Sechs Runden standen an. Kennedy machte in der ersten Partie Druck mit Weiß, gewann einen Bauern, aber Karcher konnte dagegen halten und das Spiel drehen 1:0. Die zweite Runde war ein Auf und Ab, am Ende sollte es Remis ausgehen, aber Kennedy klickte falsch auf das Handy und zog König statt Bauern. 2:0 für Karcher.

Archivbild aus Accra/Ghana: David Ameku vs. Patrick Karcher

Die Vorentscheidung? Mitnichten! Partie drei stand Kennedy erst gut, dann kam Karcher in klaren Vorteil, geriet aber unter Zeitdruck. Karcher büßte einen Teil des Vorteils ein, fing sich wieder und stand auf Gewinn. Verlor dann dramatischerweise die Internet-Verbindungen und damit die Partie. Statt 3:0, nur noch 2:1. Partie vier war wieder eine knappe Partie, sollte Remis enden, aber wieder war die Internetverbindung unterbrochen: 2:2. In Partie 5 geriet Karcher in eine schlechtere Stellung, konnte sich aber herauswinden. Fand dann aber im entscheidenden Moment eine Rettung nicht, damit 2:3. In der letzten Partie war Karcher dann völlig von der Rolle, stand nach wenigen Zügen auf Verlust . Die Stellung gab nur noch Aussichten auf Schwindel-Remis, Karcher musste aber versuchen zu gewinnen. Das war zuviel. Er verlor erneut. Endstand : 2:4! Statt die Runde zu gewinnen hatte Karcher die Herzen der zahlreichen Online-Zuschauer gewonnen. Mit dem Highlight der Liga endet diese sogleich und Karcher muss nun bangen, ob er eventuell sogar auf Platz 3 zurückgefallen ist. Ein Podestplatz ist ihm jedoch sicher. Und das Preisgeld wurde großzügig gespendet.