Dieter Pirrot dank besserer Buchholz vor Kuppenheimer

Für Hartmut Metz hat es trotz des siebten Sieges nicht ganz für die erst deutsche Meisterschaft gereicht: Zwar verbesserte sich der Kuppenheimer bei der Senioren-DM in Hamburg nach sechsstündigem Kampf noch auf 7,5/9 – doch Konkurrent Dieter Pirrot gab sich keine Blöße und hievte sich ebenso auf diese Punktzahl. Nach Buchholz lag der Hofheimer vorne und sicherte sich den ersten Titel, der in der Ü50 national ausgespielt wurde. Bronze ging an Holger Namyslo. Der Biberacher unterlag in der letzten Runde dem viertplatzierten Hamburger Hauke Reddmann (beide 6,5), rettete sich aber immerhin als Dritter über die Ziellinie.

Doppelbelastung! Der Hamburger Verbandsvorsitzende Boris Bruhn (rechts) reckt Hartmut Metz die Trophäe für den zweiten Platz entgegen – der Vizemeister muss aber erst noch Bilder vom Sieger Dieter Pirrot machen! DSB-Präsident Ullrich Krause (Zweiter von rechts) und DSB-Seniorenreferent Gerhard Meiwald (links) gratulieren den Preisträgern ebenfalls.

In der letzten Runde in Bergedorf legte Pirrot mit einem Schwarz-Sieg über Karl-Heinz Kannenberg (Kitzingen) vor. Metz wollte unbedingt aufschließen und knetete entsprechend am ersten Brett Stefan Gottuk. Der FM verteidigte sich trotz einer Qualität weniger lange äußerst umsichtig. Das Endspiel war trotz des „schlechten Läufers“ nicht zu gewinnen! Nach dem 70. Zug verloren aber beide Seiten die Übersicht und Metz heimste doch noch den ganzen Punkt ein (siehe Partie). Es reichte allerdings nur zur Vizemeisterschaft, weil Pirrots Gegner überwiegend in der Schlussrunde punkteten, während die „Buchholz-Pferdchen“ seines schärfsten Rivalen fast nur verloren. So vergrößerte der Saarländer seinen Vorsprung von einem halben auf 2,5 Buchholz. Die Buchholzsumme hätte als zweites Kriterium wiederum für Metz gesprochen. Der Sieg von ihm über Pirrot in Runde sieben gab keinen Ausschlag – stattdessen wäre der Titel bei zwei gleichen Wertungen ausgelost worden (was unsinnig ist, wenn es eine Entscheidung im direkten Vergleich gibt)!


In einem interessanten Endspiel muss Hartmut Metz (links) Fortuna bemühen, um trotz Mehrqualität das Endspiel gegen Stefan Gottuk zu gewinnen. An Brett zwei dahinter spielen Karl-Heinz Kannenberg und Dieter Pirrot.

„Schlimm war nicht die Niederlage in Runde drei, sondern dass mein Bezwinger Gerhard Schmidt anschließend fast alles verlor nach 3/3. Das waren die Buchhölzer, die mir fehlten“, berichtete Metz vom eigenen Pech und dem des Kontrahenten: „Für mich lief es ja anschließend mit 5,5/6 optimal. Schmidt entschuldigte sich nach dem Turnier sogar bei mir, was ich lustig und nett fand. Er habe immer an meine Buchholz gedacht nach den miserablen Ergebnissen seinerseits und dauernd versucht, doch ein Pünktchen mehr beizusteuern …“ Hätte der an Position elf gesetzte Kreuztaler so weitergespielt wie am Anfang, hätte er alleine für die fehlenden Buchholz auf der Metz’schen Habenseite gesucht. Weil es außerdem keine Streichwertung bei der Buchholz gab, steuerte er bei dem Kuppenheimer nur vier Zähler bei …


DSB-Präsident Ullrich Krause, Seniorenreferent Gerhard Meiwald und Boris Bruhn ehren die drei Sieger der deutschen Ü50-Meisterschaft.

Dennoch kann der FM sehr zufrieden sein. Dank der 23 eingeheimsten Elo verbesserte sich Metz in der August-Elo-Weltrangliste wieder auf über 2300 und weist nun 2310 Elo auf.

Ein ausführlicher Bericht zur Senioren-DM in Hamburg findet sich von Hartmut Metz auf der Chessbase-Webseite:

https://de.chessbase.com/post/senioren-meisterschaft-mit-nebengeraeuschen

Dabei geht es auch um den Zwist des DSB mit Organisator Dirk Jordan.

Alle Ergebnisse, Partien und Bilder stehen außerdem auf der Turnier-Webseite:

https://www.dsem2018.de/

Die Partien findet sich stets rasch nach Partieende online:

http://cloudserver.chessbase.com/NzI0NjEw/replay.html