Alexander Gasthofer von Gastgeber Bad Mergentheim holt den Titel

Bei der 88. Badischen Schach-Meisterschaft in Igersheim hat Hartmut Metz Platz vier belegt. Der Kuppenheimer Vorkämpfer kam trotz einer Auftaktniederlage gegen Michael Pfleger vom rührigen Gastgeber Anderssen Bad Mergentheim in den folgenden sechs Runden noch an die Spitze heran. Mit einem Remis in Runde drei gegen den Dreisamtäler Max Scherer und zwei schnellen Schwarz-Siegen zuvor und danach über Jörg Hanisch (Sasbach) und Jörg Schlenker (Donaueschingen) begann die Aufholjagd. Durch einen Englisch-Sieg über den starken Horbener Thomas Buttenmüller hievte sich Metz auf 3,5 Punkten und lag wieder in Reichweite zu Platz eins. Auf diesem lag Alexander Gasthofer, der sich durch einen Erfolg über seinen bis dahin ebenfalls ungeschlagenen Vater Viktor Gasthofer (beide Bad Mergentheim) auf 4,5 Punkte steigerte. Auf den älteren IM traf Metz. Früh schlug er eine Remis-Offerte aus und riskierte etwas, um näher an den Sohn heranzukommen. Vergebens. In beiderseitiger Zeit verteidigte sich Viktor Gasthofer gut und stand vielleicht sogar etwas besser, als Metz eine gute Endspiel-Fortsetzung ausließ.
Daher ging es in der Schlussrunde für den Kuppenheimer FM nur noch um Platz zwei. Der Vorjahres-Vizemeister versuchte auch gegen Turnierüberraschung Philipp Schmitt (Bad Mergentheim) Remis-Klippen im Gegensatz zu den friedlich gestimmten Kontrahenten zu umschiffen. Am Schluss konnte Metz aber nach mehrfacher Vermeidung einer Punkteteilung nur durch ein brillantes Bauernopfer samt zweitem Bauernzug noch das Gleichgewicht halten. Das Dauerschach hievte den Kuppenheimer auf nur 4,5 Zähler. Somit fehlte dem Kuppenheimer ein halber Punkt auf Platz zwei und die mögliche Qualifikation für die deutschen Meisterschaften. An diesen nimmt der Rochade-Crack Ende Oktober in Lübeck teil.
Verdienter Sieger wurde Alexander Gasthofer mit 5,5 Punkten. Der Turnierfavorit blieb als einziger der 18 Teilnehmer in den sieben Runden ungeschlagen. Vizemeister wurde Schmitt. Der Außenseiter mit einer Elo von lediglich 2143 spielte stark und holte wie Stefan Bücker (SC Pforzheim) fünf Zähler. Beide tragen einen Stichkampf um den zweiten Qualifikationsplatz für die deutsche Meisterschaft 2017 aus. Hinter Metz folgten Max Scherer und Thomas Buttenmüller. Sie überflügelten noch Viktor Gasthofer (4), der bis auf Rang sieben zurückfiel. Die anfangs auftrumpfenden Bernd Reinhardt (Buchen/4) und vor allem Metz-Bezwinger Pfleger (2,5) brachen in der zweiten Turnierhälfte ähnlich wie Gasthofer senior ein. Völlig außer Form spielte auch der badische Vorkämpfer Hajo Vatter (Untergrombach), der mit zwei Zählern nur Drittletzter wurde. Der frühere Kuppenheimer Hans Wiechert (Lichtental) endete auf Rang zwölf. Angesichts eines Damen-Endspiels mit Mehrbauer, das er sogar verlor, und einer völligen Gewinnstellung mit Mehrqualität hätte Wiechert mehr als drei Punkte holen müssen.

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