85 Teilnehmer kommen zum ersten Helmut-Reefschläger-Gedächtnisturnier
Jannik Lorenz (links) und Velimir Kresovic treffen in Runde zwei aufeinander.

Helmut Reefschläger war ein besonders sympathischer Freigeist – weil er auch noch so unterhaltsam erzählen konnte, hatte er zahllose Freunde in Schachkreisen. „Und viele sind nur wegen ihm heute gekommen“, stellte Michael Dombrowsky vor dem ersten Helmut-Reefschläger-Gedächtnis- turnier im Schachzentrum in Baden-Baden zufrieden fest. 85 nahmen den Weg auf sich, darunter wie Dombrowsky (Bergstedter SK) sehr weite. Aus Hannover, Hamburg und dem Ruhrgebiet pilgerten Schachfreunde in die Kurstadt. Auch von der Rochade nahmen acht Spieler teil! Da ist manches Vereinsblitzturnier schlechter besetzt … Zu vielen Vereinsduellen kam es, weil die Kuppenheimer häufig punktgleich unterwegs waren. Nachdem Hartmut Metz mit 3/3 gestartet war, fiel er jedoch etwas zurück und remisierte in Runde sechs nach spannendem Verlauf gegen Jochen Klumpp. Jannik Lorenz und Markus Merklinger remisierten ebenfalls. Michael Lorenz bekam es erst mit Velimir Kresovic zu tun in Runde zwei – ehe er in der letzten Begegnung auch noch auf Metz traf. Etwas unglücklich für ihn, benötigte Michael Lorenz nach einem starken Turnier doch einen Sieg.
Forsch spielte er mit Schwarz nach vorne, aber es reichte nicht ganz. So gewann Metz den Sonderpreis als bester Kuppenheimer, den der OSG-Vorsitzende Patrick Bittner für „Reefis“ vorletzten Klub auslobte. Die Biere reichte Metz jedoch gleich an Lorenz weiter, nachdem er ihm die Tour beim Ratingpreis vermasselt hatte. Ein Remis wäre ohnehin zu wenig gewesen, mit sechs Zählern wäre Lorenz allerdings dank der besten Buchholz vor Uwe Hünerfauth (Landau) in der Ratinggruppe unter 2000 gelandet. Metz belegte Rang 13, exakt gemäß der Setzliste. In allen Partien, in denen der FM etwas abgab, war allerdings mehr drin.
Forsch wie immer spielte Kresovic. Hatte er in der ersten Runde Glück, weil der Gegner den König im Schach stehen ließ (die Stellung war für den Kuppenheimer völlig verloren; zudem hatte er nur noch vier Sekunden auf der Uhr …), kam der Angriffskünstler später in Schwung. Eine Schlussrunden-Niederlage gegen Julian Martin (OSG Baden-Baden) beließ Kresovic jedoch bei 5,5 Punkten. Aber auch mit einem Sieg hätte es ihm nicht ganz für den Seniorenpreis gereicht. Rang zwei bei den Altmeistern und 21. im Gesamtfeld bedeutete dies. Michael Lorenz wurde 33., dicht gefolgt von Markus Merklinger als 36. (beide 5 Punkte). Letzterer unterlag den beiden weit vorne platzierten Dirk Becker (OSG Baden-Baden/6,5) und Wladimir Podat. Der Handschuhsheimer teilte mit Rochade-Trainer Roland Schmaltz den zweiten Platz. Das Turnier gewann Igor Solomunovic (Handschuhsheim). Vierter wurde Brait Lelumees (Schwäbisch Hall/alle 7).
Klumpp ruinierte sein gutes Turnier in den letzten vier Begegnungen, aus denen er nur einen Zähler holte. Deswegen führte der Kuppenheimer das Feld der 4,5er auf Rang 43 an. Rochade-Mitglied Michael Zunker trotzte zum Auftakt OSG-Nachwuchshoffnung Julian Martin (2226) ein Remis ab, um danach dreimal zu verlieren! Mit 4,5 Punkten gelang ihm jedoch noch ein versöhnliches Ergebnis. Das gilt für Jannik Lorenz nicht: Nach 3/5 ließ das Rochade-Talent nach und holte wie Klumpp lediglich einen Punkt bis zum Abpfiff. Vier Zähler und Platz 49 waren die Folge. Noch weit dahinter findet sich zwar erst Fritz Kolb – aber für den Kuppenheimer Senior sind die drei Punkte und Platz 80 in diesem Feld eine gute Leistung! Nur fünf Nachwuchskräfte hatten schließlich eine schlechtere DWZ als Kolb.