Absteiger hält im Murgtal-Derby gut mit / Kleine Aufstiegschancen gewahrt

Die Rochade Kuppenheim hat ihre kleinen Aufstiegschancen gewahrt. Der Tabellenzweite der südbadischen Verbandsliga bezwang im Murgtal-Derby die SF Hörden mit 5:3 – aber lange Zeit hielt der Absteiger dagegen und schien fast nach einem Punkt zu greifen. Ralf Großhans spielte gegen Jürgen Gersinska interessant und opferte einen Bauern, um seinen schwarzfeldrigen Läufer auf der langen Diagonalen zur Geltung zu bringen Gersinska ließ jedoch nichts anbrennen und verteidigte sich zunächst umsichtig. Nach der geschickten Umgruppierung seiner Kräfte hätte der ehemalige Kuppenheimer wohl gewinnen können, bot aber vorsichtshalber angesichts der schwarzen Batterie, die auf b2 drückte, lieber ein Remis an. Großhans zögerte nicht lange bei der attraktiven Offerte.

Rochade-Kapitän Joachim Kick landet gegen Michael Zunker einen überzeugenden Sieg.

Kresovic baut Führung aus

Für die Führung sorgte Joachim Kick. Der Kapitän überspielte mit Michael Zunker einen weiteren Ex-Kuppenheimer aus der Eröffnung heraus. Seinen Angriff schloss Kick mit einem nicht mehr zu parierendem Matt ab. Mit einem Remis waren auch Patrick Karcher und Jörg Eiler zufrieden. Nach unorthodoxer Eröffnungsbehandlung von Schwarz wahrte so der Hördener Topscorer seine gute Bilanz. Aufatmen durften die Gastgeber erst, als der aus Novi Sad angereiste Velimir Kresovic den vollen Punkt zum 3:1 einfuhr. Die Angriffshoffnungen von Goce Gjorseski erfüllten sich nicht. Schwarz schnappte sich Material, weshalb der Hördener Kresovic gratulierte. Nahezu zeitgleich hatten sich Markus Merklinger und Gerald Kramer auf eine Punkteteilung geeinigt. Die Kuppenheimer Nummer acht drückte lange, konnte aber letztlich nichts Entscheidendes herausholen.

Roos sorgt für Spannung

Spannend machte es Jean-Luc Roos unfreiwillig am Spitzenbrett. Jörg Eisele bewies ungeachtet seiner Niederlagenserie von 0/6, dass er ein gefährlicher Gegner ist. In Zeitnot stellte der französische IM die Partie ein. Eisele kam so zu einem entscheidendem Mattangriff, den er sicher abschloss. Dadurch verkürzte der Hördener auf 2,5:3,5 aus Sicht des Tabellenneunten. Die Gäste boten nun zwei Remis an. Das hätte zwar den Kuppenheimern einen knappen Heimsieg beschert, doch Hubert Schuh und Hartmut Metz wollten noch weiter drücken. Bei Hubert Schuh erwies sich das Ansinnen indes als chancenlos. Gerd Merkel verteidigte sich umsichtig, ja hatte aus Warte der Kiebitze sogar eher die Möglichkeit, mehr als ein Remis herauszuholen. Doch Schuh ließ diesbezüglich nichts anbrennen, weshalb Merkel seine Serie an Unentschieden weiter auf die gesamte Runde ausbaute.

Metz, Kick und Ehmann die Topscorer der Liga

Metz besaß von Beginn an das leicht bessere Spiel gegen Norbert Frühe und drückte mit dem besseren Läufer gegen einen rückständigen d6-Bauern von Schwarz. Lange verteidigte sich der Mannschaftsführer der Hördener zäh. Nach mehr als fünf Stunden konnte der Kuppenheimer Topscorer indes in ein gewonnenes Turmendspiel abwickeln: Der h-Bauer marschierte zur Dame. Mit Turm und vier Bauern wollte Frühe gegen Turm und Dame noch ein Weilchen spielen und begann das zweite Partieformular auszufüllen – doch Metz wies darauf hin, dass sich die Mühe nicht lohne, weil De8 im 61. Zug matt setzt. Den Zug, der ein spannendes Derby zum 5:3 beendete, ließ der Hördener freundlicherweise noch ausführen. Metz steht nun bei einer Bilanz von 6/8. Hinter ihm folgt Joachim Kick mit 5,5/8 auf Platz zwei der erfolgreichsten Spieler der Verbandsliga Süd. Der gegen Hörden fehlende Thilo Ehmann, der bei den Landesmeisterschaften im Skat mitspielte, steht mit 5/7 auf Rang vier.
Mit 12:4 Punkten besitzt Kuppenheim noch gewisse Aufstiegshoffnungen. Nicht etwa, weil der Oberliga-Absteiger auf einen Ausrutscher von Spitzenreiter Emmendingen (13:3) gegen Baden-Baden IV baut. Der ist unrealistisch, weil der Tabellenführer zuletzt mit einem starken Team antrat und die OSG mit einem Rumpfteam in Unterzahl spielte. Gegen Dreisamtal reichte es dennoch zu einem 5,5:1,5, da Dreisamtal nur zu fünft in der Kurstadt auflief! Auf den Tabellensechsten (9:7 Punkte) trifft die Rochade in der letzten Runde. Ob die Dreisamtäler wieder so schlecht antreten, um Kuppenheim in der nächsten Saison als Mitbewerber um den Aufstieg loszuwerden, wird sich am 7. Mai zeigen. Die Schachgemeinschaft bräuchte am besten ein 6:2, um bei einem Patzer der beiden Topteams der Verbandsliga Nord als bester Zweiter doch aufzusteigen. Pforzheim (14:2 Punkte) müsste dann gegen den Tabellenvierten Eppingen II (9:7) verlieren oder Walldorf II (13:3) mindestens einen Punkt gegen Anderssen Bad Mergentheim II (9:7) abgeben. Beides ist nicht auszuschließen – aber Pforzheim und Walldorf sind in den Duellen favorisiert.

    SGR Kuppenheim (A) 2120     SF Hörden (N) 1923 5 3 5.98
1 2 Roos,Jean-Luc 2172   5 Eisele,Jörg 1996 0 1 0.73
2 3 Schuh,Hubert 2243   6 Merkel,Gerd 2012 ½ ½ 0.79
3 4 Großhans,Ralf-Michael 2115   7 Gersinska,Jürgen 1973 ½ ½ 0.69
4 9 Metz,Hartmut 2175   9 Frühe,Norbert 1886 1 0 0.84
5 10 Karcher,Patrick 2087   10 Eiler,Jörg 2070 ½ ½ 0.53
6 11 Kick,Joachim 2103   11 Zunker,Michael 1890 1 0 0.77
7 12 Kresovic,Velimir 2051   12 Gjorseski,Goce 1793 1 0 0.82
8 13 Merklinger,Markus 2012   14 Kramer,Gerald 1760 ½ ½ 0.81