Elisabeth Pähtz begeistert bei Simultan bei Jubiläumsverein Freiburg-West 1967

Neues Wunderkind gegen altes? Der kleine Otto Metz hörte nicht auf die Kiebitze, gab nicht auf und spielte munter weiter! Schließlich wusste der Neunjährige von Papa Berthold, dem Cousin von Hartmut Metz: „Ein Patt ist immer möglich“ – gut, gegen andere Kinder eher als gegen Elisabeth Pähtz. Die deutsche Weltklasse-Großmeisterin gab in Freiburg ein Simultan und rang auch den wackeren Otto nach fünf Stunden nieder, der wegen der Patt-Hoffnung bis zum Matt spielte. Länger hielt nur ein Teilnehmer durch, wenig später lautete das Endresultat: +30 =8 -2. Damit verbuchte die ehemalige Jugend-Weltmeisterin 34 von 40 Punkten. Die dritte Niederlage hätte ihr fast Berthold Metz beigebracht. Doch einen angegriffenen Springer zog er einfach nicht weg, hernach verdarb der Freiburger die einst haushohe Gewinnstellung komplett …

 Pähtz-Simultan in Freiburg Foto: Uwe Albert-Thiele

Der Schachklub Freiburg-West 1967 liebäugelte bei seinem Jubiläum zum 50-jährigen Vereinsbestehen zunächst mit einem Simultan von Nigel Short, den sie wegen seines britischen Humors und seiner kessen Sprüche besonders schätzen. Doch letztlich folgten sie dem Ratschlag von Hartmut Metz, besser einen deutschen Topstar zu verpflichten. Pähtz war erste Wahl – nicht nur als ewige deutsche Nummer eins der Frauen, Jugend- (2002) und Junioren-Weltmeisterin (2005), sondern vor allem durch die Teilnahme an einem der spektakulärsten Schach-Events aller Zeiten: „Kasparow gegen den Rest der Welt“. Elisabeth Pähtz fungierte damals neben anderen Wunderkindern als Beraterin der „Welt“.
Das gefiel auch den Redakteuren der Badischen Zeitung, die sich des Themas gerne im Vorfeld wie aktuell mit einem Bild vom Simultan annahm. Die Resonanz fiel daher sicher besser aus, als wenn Short an die Bretter gegangen wäre. Hartmut Metz hatte im Vorfeld als Journalist, der die meisten Stars kennt, den Kontakt zu dem Briten wie zu Pähtz hergestellt.
Salvatore Rizzo zeigte sich als einer der Hauporganisatoren des Jubiläumsvereins angetan: „Wir hatten ein vollbesetztes Haus und hinterher war jeder begeistert über unsere tolle Veranstaltung! Gestern kam auch noch eine Nachbetrachtung mit Foto und Ergebnis in der Badischen Zeitung.“ Im Herbst wolle die größte südbadische Zeitung auch noch einen weiteren Bericht anlässlich des 50-Jahr-Jubiläum im Lokalteil bringen. Elisabeth Pähtz genoss nach dem Simultan noch bis in den Abend die Breisgau-Metropole zusammen mit ihrem Mann, dem italienischen IM Iart Luca Shytai. Für Rizzo war das natürlich ein zweites Heimspiel: „Elisabeth und ihr Mann sind sehr nett und umgänglich, mit ihm habe ich mich fast nur auf Italienisch unterhalten.“

Ein Vorbericht auf das Simultan von Hartmut Metz samt eines kurzen Interviews mit Elisabeth Pähtz findet sich auf der Webseite von Chessbase:
http://de.chessbase.com/post/freiburg-west-jubilaeum-mit-elisabeth-paehtz

Nachstehend die zwei Partien von Berthold und Otto Metz.