Plüsch-Marienkäfer hat mehr Punkte als Kassierer auf dem Konto

Von Patrick Karcher
„Full House“ war angesagt, als der Rochade-Vorsitzende Michael Waschek zum traditionellen Meister-Petz-Weihnachtsblitz einlud. Bevor die 14 Akteure jedoch zur Tat schritten, wurden die Funktionäre und besten Spieler des Jahres geehrt. Sie alle erhielten Präsente genauso wie Markus Merklinger, der im Handicap-Blitzcup die Jahreswertung vor Hartmut Metz und Patrick Karcher gewonnen hatte. Die verdienten oder erfolgreichen Mitglieder konnten unter zahlreichen Chessbase-DVDs, Büchern und dem „Schachkalender 2020“ auswählen. Letzterer fand reißenden Absatz und wurde mehr als ein halbes Dutzend Mal gerne genommen.

Possierliche Tierchen für alle: Beim Meister-Petz-Blitz ist jeder immer ein Gewinner.

Danach starteten die Spieler bei Bier und Cola ihre 5-Minuten Partien, während die Zuschauer schon die ersten Würstchen verdrückten. Metz ließ nichts anbrennen und sicherte sich mit voller Punktzahl aus 13 Partien souverän den ersten Platz. Seine Aufmerksamkeit wurde allein durch Ralf Ehret geprüft, der dem Spitzenspieler ein Bein stellte und für einen Moment eine Gewinnstellung erreichte. Knapp dahinter, mit nur einer Niederlage gegen den Sieger, landete Patrick Karcher (12). Gewaltig ins Straucheln geriet der Turnierleiter gegen seinen Mannschaftsführer Joachim Kick, der ihm erst einen Bauern und dann eine ganze Figur abknöpfte. Im Endspiel mit Turm weniger stand er hoffnungslos. Nur ein letzter Kniff mit Freibauer und Läuferpaar wendete das Blatt.

Jürgen Biskup (links) versucht sich gegen Gastspieler Dominik Bohnert.

Rang drei ging an Gastspieler Dominik Bohnert. Nach vorne hatte er mit 9,5 Zählern einen deutlichen Abstand, nach hinten zumindest einen halben Zähler Vorsprung auf Jochen Klumpp (8,5). Gewohnt solide zeigten sich überdies Kick und Merklinger (beide 8). Michael Lorenz und Reinald Kloska (7,5) blieben ebenfalls über der 50-Prozent-Marke. Zusammen mit Jürgen Biskup (3,5) waren sie es auch, die einige Remis in der Ergebnistabelle beizusteuern vermochten. Ansteigende Form zeigte Jugendtrainer Ralf Gantner (6), der an einem guten Tag auch den stärksten Gegnern Paroli zu bieten vermag – auch wenn Blitz nicht seine Stärke ist. Sascha Schmidt (3) bewies einmal mehr, dass er in seinen Aktionen immer flexibler wird und aktives Schach zeigen kann.

Ralf gegen Ralf: Gantner (rechts) und Ehret nehmen es mit Humor.

Mit Gerhard Ketterer (1) stellte sich auch erstmals einer aus der Seniorengruppe von C-Trainer Thomas Braun der harten Konkurrenz und verdiente sich einen „Petz“. Er blieb hinter Ralf Ehret (2) – der Schatzmeister hatte am Ende weniger Punkte auf dem Konto als sein gewonnener Plüsch-Marienkäfer auf dem Rücken … Unter die Akteure mischten sich mit Marlon Meier (2,5) und Dominik Bohnert zwei auswärtige Spieler. Während der Gernsbacher Meier zur Halbzeit gehen und etliche Partien kampflos abgeben musste, spielte sich der Sasbacher Bohnert aufs Treppchen.

Trotz des Wienerles keine Wiener Variante: Patrick Karcher (links) verspeist erst das Wienerle, dann Joachim Kick …

Fragen nach dem Wohlbefinden des Nachwuchses oder wer alles in Muggensturm beim Tischtennis angefangen hat, lockerten die ohnehin ausgelassene Atmosphäre weiter auf, so dass an diesem Abend nur Sieger das Spiellokal verließen.