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Pokal-Abenteuer gleich beendet

Rochade scheidet in Ladenburg nach 1,5:2,5 aus / „Angstgegner“ Kresovic lässt Chernov entwischen

Das Kuppenheimer Pokal-Abenteuer hat in dieser Saison nur kurz gewährt: Gleich zum Auftakt des badischen Wettbewerbs [1] schied der vierfache Pokalsieger in Ladenburg aus. „Wir haben bisher immer gegen Euch verloren“, zeigte sich Kapitän Martin Schrepp erstaunt über den ersten Sieg. Nominell war der Oberliga-Aufsteiger leichter Außenseiter. Doch der Kuppenheimer Poker ging nicht auf: Am ersten Brett sollte Velimir Kresovic Vadim Chernov ausbremsen. „Ich habe unlängst eine Mail erhalten, in der mich jemand aufzog, ich würde nun ja gegen Dich 0:4 zurückliegen“, berichtete der fröhliche IM vor der Partie und und schob nach, „ich korrigierte denjenigen natürlich umgehend, dass er schlecht informiert sei und es mittlerweile 0:5 stehe …“ Nachdem die Eröffnung nicht im Sinne von Kresovic lief, patzte Chernov aber einmal mehr gegen seinen Angstgegner. Der Kuppenheimer stand danach klar besser – doch als der Ladenburger einen Läufer von a2 nach d5 zurückzog (Diagramm) …

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…, griff Kresovic sofort auf d5 zu!!! „Eine Dummheit sondersgleichen!“, war sich der Anziehende später mit seinen Kameraden einig. Zumindest hätte man ja mal überlegen können, ob Schwarz einen Konter plant nach dem offensichtlichen Schlagen. „Doch er hat schon so oft gepatzt gegen mich, dass ich mir nichts dabei dachte …“, gestand Kresovic! Nach Te1+ fiel er aus allen Wolken. Danach brach sein Widerstand rasch zusammen, obwohl die Analyse ergab, dass Weiß nach 2.Txe1 Dxd5 3.Txa7 (Schwarz hat auch eine schwache Grundreihe) Tf8 (nur nicht Txa7?? 4.Te8+ Dg8 5.Sf7 matt!) noch durchaus Verteidigungschancen hat, vor allem wenn es gelänge, die Türme auf die siebte Reihe zu bringen und die Damenflügelbauern abzutauschen. „Ich bin doch nicht überall so schlecht wie im Schnellschach“, ulkte Spaßvogel Chernov nach der Aufgabe.

Nach diesem Drama war es aus Kuppenheimer Sicht vorbei, weil Hartmut Metz seine Stellung auch misshandelte. Mit ein paar Tricks schien Metz noch in seiner hochgradigen Zeitnot im Spiel zu bleiben, doch der ehemalige Karlsruher Bundesligaspieler Kettner spielte stark genug, um sicher und verdient den vollen Punkt einzufahren. An Brett drei verschenkte Jean-Luc Roos ein Tempo in der Eröffnung, so dass Weiß Druck auf der a-Linie und der langen Diagonalen g2-a8 hatte. Martin Schrepp konnte dies jedoch nicht genügend ausnutzen. Das Remis reichte jedoch, um das 2,5 unter Dach und Fach zu bringen. Für den Ehrenpunkt sorgte Axel Aschenberg. Er spielte gegen das Pirc von Yasha Farmani Anosheh sehr überzeugend. In Zeitnot entging dem Ladenburger, dass eine Springer-Fesselung eigentlich keine war. Aschenberg zog den Springer weg, und als Farmani den Turm auf e1 schlug, kam ein erstes Springeropfer auf f6, wonach das zweite Springer-Schach von dort die Dame auf d7 weggabelte.

    SK Ladenburg 2141     SGR Kuppenheim 2165 1.87
1 2 Chernov,Vadim 2338   6 Kresovic,Velimir 2181 1 0 0.71
2 10 Kettner,Jürgen 2109   2 Metz,Hartmut 2284 1 0 0.27
3 4 Schrepp,Martin,Dr. 2150   1 Roos,Jean-Luc 2228 ½ ½ 0.39
4 15 Farmani Anosheh,Yasha 1965   15 Aschenberg,Axel 1966 0 1 0.50