Von Michael Lorenz
Nur Webmaster Gerhard Gorges überzeugte in Oberkirch. Nachdem erneut drei Stammspieler in die erste Mannschaft abwandern mussten, war die Zweite nominell unterlegen und im Spielverlauf gegen die Ortenauer chancenlos.
Für eine kurze Führung sorgte Gerhard Gorges, in einem klassischen Italienisch wartete er, bis Theo Kehren kurz rochiert hatte, ließ seinen König in der Mitte und startete einen Königsangriff, dem Kehren am Ende erlag. Einen halben Punkt steuerte Hussain Chaltchi an Brett 5 gegen Daniel Schmiederer bei – in einer bisher schwierigen Saison sollte das Chaltchi mehr Sicherheit geben. Dann war es aber auch vorbei mit der Kuppenheimer Herrlichkeit – es folgten vier Niederlagen in Serie …

Am Nachrücker lags nicht: Gerhard Gorges zündete im “ruhigen Italiener” einen erfolgreichen Königsangriff

Den Auftakt machte Jürgen Biskup, der gegen Mathias Schneider aussichtsreich stand, auf h6 einen Läufer ins Geschäft steckte, sich aber verrechnete und ohne Kompensation blieb. Auch Daniel Scheuermann hatte keinen guten Tag. Ungewohnterweise ließ er die gegnerische Rochadestellung am Damenflügel unangetastet und erlag am Königsflügel einem feinen Figurenopfer Daniel Müllers, der im Gegenzug dafür eine Bauernwalze erhielt, die nicht aufzuhalten war.Ralf Gantner kam mit Dieter Neis‘ unkonventionellen Behandlung seines Holländers nicht zurecht, im Partieverlauf wurde er völlig eingeschnürt und verlor entscheidend Material. Schließlich erwischte es auch Reinald Kloska. Sein Gegenüber Emmanuel Poidevin opferte eine Leichtfigur für zwei Bauern und Angriff, es spricht für dessen Leistung, gegen den besten Kuppenheimer Verteidiger am Ende ein klar gewonnenes Damenendspiel herausgespielt zu haben.
Kurios der Spielverlauf an Brett 2: Michael Lorenz hatte Herve Engelmanns Maroczy-Zange sauber die Zähne gezogen und einen Bauern und Angriff erhalten – leider bediente er sich zu ungeduldig auf h2, denn die Kombi hatte ein Riesenloch, wodurch ein Läufer verlorenging. Interessanterweise war seine Stellung robust genug, um mit Dame und Bauer den blanken König zu beunruhigen – als Engelmann für einen vergifteten Bauern die Dame ins Abseits stellte, war ein Remis durch Dauerschach die Folge.

Sein Sieg “krönte” die Mannschaftsniederlage: Alexander Wist

Einen schweren Stand hatte Alexander Wist gegen Frank Pluschke. Letzterer hatte die bessere Bauernstellung und das Läuferpaar. Wist verteidigte sich jedoch zäh. Als Pluschkes Bedenkzeit knapper und dieser unaufmerksamer wurde, ließ er sich vom Kuppenheimer Spitzenbrett einen Läufer aufspießen – Ergebniskosmetik zum 3:5-Endstand.
Noch warten schlagbare Gegner auf die Zweite, die noch ohne Punktgewinn auf dem letzten Platz der Landesliga Süd rangiert. Sollte sie jedoch personell weiterhin nicht von der Ersten geschont werden, wird es ihr schlichtweg an Spielstärke fehlen, um die Klasse zu erhalten.