SC Waldkirch – Rochade Kuppenheim II 3,5:4,5
Schnupperte mal wieder (seltene) Landesligaluft: Patrick Karcher

Von Michael Lorenz
Die Zweite kann nur noch theoretisch aus der badischen Landesliga Süd abstiegen — und man hat es auch noch selbst in der Hand: Holt Kuppenheim II im letzten Spiel gegen Vimbuch etwas Zählbares reicht das unabhängig von den anderen Ergebnissen des Spieltags aus. Nach kurzfristigen Ausfällen von Stammpersonal, neben Hussain Chaltchi urlaubs- bedingt, fehlten auch Axel Aschenberg und Florian von der Ahé krankheitsbedingt, waren es allen voran zwei Debütanten dieser Saison, Patrick Karcher und Sascha Schmidt, die eine Auswärtssieg mit sieben Mann beim Tabellenletzten möglich machten. Obwohl Brett acht also frei blieb, keimte bald Hoffnung auf, denn Sascha widerlegte einen überhasteten Vorstoß seines Gegners am Damenflügel und gewann einen Springer – an allen anderen Brettern wogte ein ausgeglichener Kampf. Als erstes willigte Rolf Hoppenworth in ein Remis ein, wie immer hatte er mutig Aktivität angestrebt, das resultierende Endspiel war aber dann völlig ausgeglichen. Ausgerechnet Mannschaftsführer Michael Lorenz ringt mit seiner Form.
Mit 4 aus 4 in die Saison gestartet kassiert er jetzt eine Niederlage nach der anderen. In aktiver Stellung hätte er ein rettendes Dauerschach seines Gegners zulassen sollen, im Bemühen dieses zu vermeiden, übersah er ein zweizügiges Matt. Postwendend bescherte aber Caissa den Kuppenheimern einen Punkt am Brett von Alexander Hatz.
In verlorener Position stellte dieser seinem siegessicheren Gegenüber eine letzte Falle – eine hübsche auf jeden Fall: Das Turmopfer mit zwingend folgendem Matt könnte Aufnahme in jedes Taktikbuch finden.
Noch stand es 2,5:1,5 für die Hausherren und Ralf Gantner riskierte alles den schwarzen Igelaufbau zu knacken, allerdings erfolglos, am Ende wurde er in eine Zugwiederholung gezwungen. Den 3:3 Ausgleich vollstreckte nun Sascha Schmidt, der mit Bedacht jede gegnerische Initiative im Keim erstickte und am Ende den materiellen Vorteil ausbaute und sicher verwertete. Ein in jeder Hinsicht gelungener Landesliga Debüt des Drittemannschaftsführers.
So stand es 3:3 und an Patrick Karcher Brett leicht schlechter für uns, Jannik Lorenz‘ Partie war ausgeglichen. Beide spielten unverdrossen weiter, Waldkirch brauchte den Sieg, uns hätte auch ein 4:4 weitergebracht. Patrick verteidigte sich zäh und kam schließlich zurück in die Partie und nach einer Abwicklung in ein Doppelturmendspiel kippte diese sogar zu seinen Gunsten – jetzt war tatsächlich noch ein Sieg drin.
Janniks Stellung war seit der Eröffnung völlig geschlossen und beide Seiten bemühten sich erfolglos in Vorteil zu kommen. Beim Spielstand von 3:4 erstickte er nun in einem langen Sonntagnachmittag alle Versuche seines Gegenüber das Blatt noch einmal zu wenden – ein schwerer aber ungemein wichtiger Sieg war unter Dach und Fach.

    SC Waldkirch (N) 1871     SGR Kuppenheim 2 1852 4.92
1 1 Lefebvre,Pierre 2037   9 Karcher,Patrick 2074 0 1 0.45
2 3 Illner,Erwin 2003   12 Hatz,Alexander 2011 0 1 0.49
3 4 Ritter,Erwin 1910   13 Lorenz,Jannik 1914 ½ ½ 0.49
4 5 Ianniciello,David 1891   14 Lorenz,Michael 1956 1 0 0.41
5 6 Federer,Hans-Joachim 1912   20 Gantner,Ralf 1797 ½ ½ 0.66
6 8 Kleile,Ralf 1815   27 Hoppenworth,Rolf 1686 ½ ½ 0.68
7 9 Krüger,Bernd 1711   30 Schmidt,Sascha 1525 0 1 0.74
8 12 Waschnewski,Bernd 1692         + 1.00