Nach dem überzeugenden 7:1 gegen eine ersatzgeschwächte Reserve aus Sasbach punktete die Zweite auch gegen Hörden souverän. Zunächst war es ein zähes Ringen. Ralf Gantner setzte den solide aufgebauten Fritz Rahner unter Druck, als sich dieser befreite, einigten sich die beiden in komplizierter Stellung auf Remis. An allen anderen Brettern wogte ein ausgeglichener Kampf, der lange ergebnisoffen war. Reinald Kloskas Gegner hatte mit seinem slawischen Aufbau nie ganz ausgleichen können, ein entscheidender Vorteil war aber nicht in Sicht. Mit der Lieblingswaffe von Michael Kohlbecker, dem Blackmar-Diemer-Gambit, bekam es Daniel Scheuermann zu tun, der sich umsichtig verteidigte, trotzdem war der Mehrbauer noch lange kein Garant für einen Sieg. Hussain Chaltchi musste mit seiner modernen Verteidigung, wie immer, ein schwieriges Mittelspiel behandeln. In einem symmetrischen Englisch hatte sich Louis Wunsch mit seinem Gegenüber Pantelis Peponis völlig verkeilt.

Michael Lorenz trumpfte am Spitzenbrett auf.

Patrick Gottwald behandelte einen geschlossenen Sizilianer mit Schwarz fachgerecht und hatte den klareren Plan. Gut aus der Eröffnung kam Thomas Braun, allerdings drohte sein Spiel zu verflachen. Am Spitzenbrett hatte Michael Lorenz eine symmetrische Bauernstellung mit offener c- und d-Linie, was es nicht einfach machte auf Vorteil zu spielen.
Schließlich kippte doch an fast allen Brettern das Spiel zugunsten der Heimmannschaft. Reinald Kloska fand einen Weg seine überlegene Stellung in einen Königsangriff zu wandeln und gewann. Leider verlor Hussain Chaltchi Material und musste aufgeben. Doch Daniel Scheuermann zog dem Gambit seines Gegners auch den letzten Zahn und ging selbst erfolgreich zum Angriff über – Kohlbecker vergaß in Zeitnot die Uhr und überschritt die Bedenkzeit – eine überzeugende Leistung des Youngsters an diesem Tag.
Die noch Jüngeren machten es nicht schlechter, der Weg aus dem verkeilten Dickicht gelang Louis Wunsch mit Materialgewinn, den er technisch sauber verwertete. Und Patrick Gottwald trieb eine Bauernmehrheit am Damenflügel voran, ein fast schon lehrbuchhafter Sieg im geschlossenen Sizilianer mit Schwarz.
Jugendtrainer Thomas Braun setzte ebenfalls nach, erreichte ein vorteilhaftes Leichtfigurenendspiel und bezwang seinen Kontrahenten sicher. Den Schlusspunkt setzte Michael Lorenz am ersten Brett. Er hatte die Qualität für einen dauerhaften Positionsvorteil gegeben und die Stellung immer weiter verstärken können, so dass Gerald Kramer am Ende trotz Dame und Turm gegen Damen und Läufer aufgeben musste.
Die guten Leistungen des Nachwuchses lassen hoffen, inzwischen hat Kuppenheim II in dieser Corona-zerfahrenen Saison mit 8:4 Punkten als Rangdritter eher Tuchfühlung zur Tabellenspitze als zu den Abstiegsrängen.