Klare Niederlage in Baden-Baden

Die Rochade Kuppenheim kann endgültig den Aufstieg in die Oberliga abhaken. Im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten OSG Baden-Baden IV war die Schachgemeinschaft chancenlos und unterlag mit 2,5:5,5. Mit 8:6 Punkten fiel das Oktett auf Platz vier zurück. Als Meister ist die OSG Baden-Baden III (12:2) nur noch rechnerisch vom Titel abzuhalten, weil hinter der eigenen Vierten ein Pulk von Vereinen mit 8:6 Zählern folgt.

Sieger im Duell der Kapitäne: Joachim Kick

Den einzigen Kuppenheimer Sieg fuhr Joachim Kick im Duell der Kapitäne mit Thomas Bittner ein. Gegenüber sonstigen Gepflogenheiten holte der Kuppenheimer in der Eröffnung wenig heraus – verwertete aber dafür äußerst sicher seinen Endspiel-Vorteil dank eines Freibauern. Zum Auftakt hatte Hubert Schuh mühelos ein Remis gegen Rolf Schlindwein ertrotzt. Der IM der Kurstädter sah sich bald einem ausgeglichenen Endspiel mit zwei Türmen und Läufer gegenüber. Vielleicht stand Schwarz sogar minimal besser, wie Schlindwein kurz äußerte. Schuh zeigte sich aber friedfertig und bleibt weiter ungeschlagen. Mit Schwarz hatte auch Günther Tammert keine Probleme gegen Cecile Haussernot. Die Baden-Badenerin verbrauchte aber deutlich mehr Zeit – dennoch verzichtete Tammert auf eine längere „Massage“, spielt das französische Küken in der Frauen-Bundesliga doch zusammen mit seiner Gattin Iamze. Die führte im Übrigen an den Nachbarbrettern Baden-Baden V zu einem 7,5:0,5-Kantersieg über den Stadtrivalen Lichtental.
Jochen Klumpp, Markus Merklinger und Velimir Kresovic erwischten nicht ihren besten Tag und besiegelten die Niederlage. Klumpp opferte eine Figur für zwei Bauern. Das legte zwar den schwarzen König etwas bloß, da aber alle gegnerischen Leichtfiguren um die Majestät herumstanden, war kein Durchkommen. Merklinger übte sich gegen seinen alten Kuppenheimer Kameraden Jürgen Gersinska in Königsindisch-Strukturen. Keine gute Idee! Der wusste, was zu tun ist. Als es taktisch wurde, stellte Merklinger eine Figur ein und konnte das Partieende lediglich noch hinauszögern. Velimir Kresovic musste gegen Jafar Mohebbi ein äußerst schwieriges Endspiel verteidigen. In einem Moment hätte er in ein Endspiel mit Turm und Springer gegen Turm, Läufer und Bauer abwickeln können. Das versäumte er jedoch, behielt seinen letzten Bauern und hatte gegen zwei verbundene schwarze keine Chance mehr. Ansonsten wäre es im schlimmsten Fall wohl auf das unangenehme Endspiel Turm und Läufer gegen Turm hinausgelaufen. Aber das kann man auch halten.
Das Endergebnis beim 2:5 „hübschte“ Hartmut Metz noch etwas auf. Am Spitzenbrett trotzte er sechs Stunden lang Großmeister Fabian Döttling und bleibt in dieser Saison ungeschlagen. Die beiden Caro-Kann-Spezialisten übten sich in der 3.f3-Variante. Das führte letztlich zu einem besseren Endspiel ab Zug 22 für Schwarz. Der Favorit übte das noch 30 Züge lang, ehe er die Züge wiederholte mit nur noch acht Minuten Bedenkzeit auf der Uhr.

    OSG Baden-Baden 4 2159     SGR Kuppenheim 2059 5
1 31 Döttling,Fabian 2568   2 Metz,Hartmut 2219 ½ ½ 0.89
2 40 Schlindwein,Rolf 2320   3 Schuh,Hubert 2240 ½ ½ 0.61
3 49 Mohebbi,Jafar 2243   6 Kresovic,Velimir 2107 1 0 0.68
4 60 Haussernot,Cecile 2088   7 Tammert,Günther 2165 ½ ½ 0.39
5 63 Feiler,Jürgen 2104   8 Klumpp,Jochen 2060 1 0 0.56
6 64 Gersinska,Jürgen 2052   10 Merklinger,Markus 2018 1 0 0.55
7 66 Bittner,Thomas 2106   16 Kick,Joachim 1997 0 1 0.65
8 91 Jurga,Jonas Vincent 1791   28 Hoppenworth,Rolf 1668 1 0 0.67