„K.u.K.-Monarchie“: Kresovic und Karcher führen Kuppenheim zum Titel

Bei den mittelbadischen Blitzschach-Meisterschaften hat sich die Rochade Kuppenheim hauchdünn vor Oberligist Sasbach durchgesetzt. Bei jeweils 18:2 Punkten gab ein einzelner Brettpunkt den Ausschlag für den Verbandsligisten. Dieser resultierte aus dem direkten Duell: Unterlag die Schachgemeinschaft dem Favoriten in der Vorrunde noch knapp mit 1,5:2,5, gelang in der Rückrunde der entscheidende 3:1-Erfolg. Rechtzeitig vor dem Match erschien Hussain Chaltchi als „Einpeitscher“ – danach kam sein Klub ins Rollen.

Die Kuppenheimer Streitmacht holt den 24. Blitztitel: Axel Aschenberg (hinten, von links), Daniel Scheuermann, Patrick Karcher, Velimir Kresovic (sitzend) und Hartmut Metz.

Dennoch lieferten sich die Spitzenreiter weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Vor der zehnten und letzten Runde wiesen beide Quartette 16:2 Mannschaftszähler und 29:7 Brettpunkte auf. Während Kuppenheim sich standesgemäß gegen Hörden II mit 4:0 durchsetzte, gelang Sasbach lediglich ein 3:1 über Hörden I, für das Jörg Eisele gewann. Die Murgtäler enttäuschten allerdings insgesamt mit 8:12 Zählern – Lokalrivale Ottenau (11:9) konnte sich zum ersten Mal seit Jahrzehnten vor dem Landesligisten platzieren und sicherte sich sensationell Bronze. Hörden II (3:17) und „Ersticktes Matt“ (2:18) belegten in Sasbach die Plätze fünf und sechs.

Der Hördener Jörg Eisele gewinnt seine letzte Partie gegen Sasbach und ebnet Kuppenheim den Weg zum Titel.

Kuppenheim eroberte zum 24. Mal in den vergangenen 32 Jahren den Titel! Den verdankten sie vor allem ihrer Mittelachse der „K.u.K.-Monarchie“, Velimir Kresovic und Patrick Karcher. Beide setzten sich in neun ihrer zehn Partien durch. Spitzenspieler Hartmut Metz und Daniel Scheuermann holten jeweils 7,5 Punkte. Während Metz wie Kresovic an nahezu allen 24 Blitz-Titeln der Rochade beteiligt waren, bedeutete der Sieg für Talent Scheuermann eine Premiere.
Im Vorjahr hatte Kuppenheim – in allerdings geschwächter Aufstellung – den Sasbachern mit sieben Punkten Vorsprung die Meisterschaft überlassen müssen! Diesmal gelang die Revanche. Bei der Rochade sollte auch Axel Aschenberg antreten. Weil seine Nachmeldung aber noch nicht vom Verband abgesegnet war, spielte der Kuppenheimer nur für die zusammengewürfelte Mannschaft von „Ersticktes Matt“. Hier überzeugte er jedoch und verbuchte mit 5,5/10 eine positive Bilanz am ersten Brett. Unter anderem remisierte Aschenberg einmal gegen Metz, wobei Letzterer mit der Punkteteilung mehr als zufrieden sein durfte.
Der Endstand im Einzel liegt noch nicht vor. Turnierleiter Bernd Walther, der den Wettbewerb gewohnt zuverlässig leitete, reicht diesen sicher bald nach.