Metz ringt IM Valery Atlas in 97 Zügen nieder

Das hat sich Axel Aschenberg auch anders ausgemalt: Da fährt der Kuppenheimer zur sehenswerten „Hopper“-Ausstellung in die Fondation Beyeler in Riehen – um dann in Basel durch ein Zeitungsfoto eines Vereinskameraden „erschreckt“ zu werden … Hartmut Metz schickte er mit dem Vermerk „Stark“ den Zeitungsausschnitt per Whatsapp zu, von dem der Rochade-Spieler bis dato nichts wusste. Für seinen Schweizer Erstligisten SG Riehen hatte Metz in der Schweizer Gruppenmeisterschaft Ende Februar gespielt.

Beim Titelanwärter Gonzen unterlag der Außenseiter zwar knapp mit 3,5:4,5, doch der Kuppenheimer hielt die Niederlage an Brett fünf in Grenzen. Gegen den langjährigen Liechtensteiner Spitzenspieler Valery Atlas (2436 Elo) holte er den einzigen Sieg des Gastes in Sargans. Der ehemalige Kuppenheimer Timothée Heinz zeigte am Nebenbrett eine sehr starke Verteidigungsleistung und remisierte auf Position zwei mit Weiß gegen Großmeister Csaba Balogh (2586).
Metz hatte mit Schwarz zunächst unerwartet leichtes Spiel. Aus der Eröffnung heraus nahm er den IM mit seinem gxf6-System im Caro-Kann auseinander. Atlas wusste sich nur durch die Preisgabe von zwei Bauern zu verteidigen. So konnte er wenigstens die Damen tauschen. Im folgenden Endspiel mit Turm und Läufer gegen schwarzen Turm und Springer bewies der Wahl-Österreicher Atlas dann Zähigkeit, und ein Remis schwebte in der Luft. Bei knapper werdender Zeit ließ Metz aber nicht locker und schob seinen c-Bauern trotz zahlreicher Ungenauigkeiten immer weiter in Richtung Umwandlungsfeld. Im 97. Zug stand er endlich vor der Umwandlung. Atlas gab nach mehr als sechsstündigem Kampf auf.