Kuppenheimer Spitzenspieler trumpft beim internationalen Arber-Open auf

Seine Extraklasse hat der neue Kuppenheimer Spitzenspieler Thilo Ehmann im Bayrischen Wald bewiesen: Der 22-Jährige gewann ungeschlagen das internationale Arber-Open in Bodenmais! Der Student verwies mit 7:2 Punkten Großmeister Leonid Milov (SC NT Nürnberg) auf Platz zwei. Auf den weiteren Rängen folgten drei Internationale Meister (IM) mit Nationalspielerin Zoya Schleining (SV Letmathe), Jan Miesbauer (SC Bayerwald) und Yevhen Yelisieiev (SC NT Nürnberg). Letzterer wies mit 6,5 Punkten einen halben Zähler Rückstand auf das Führungsquartett auf. Die Spitze erklomm Ehmann dank der besten Einzelwertung: In Bodenmais wurde als „Torverhältnis“ der Durchschnitt der gegnerischen Elo-Ratingzahl genommen. Mit 2212 Elo lag der Kuppenheimer weit vor Milov (2173) und Schleining (2155). Grund hierfür war, dass der Rochade-Spitzenspieler mit vier Siegen als einziger Teilnehmer optimal startete und er so stärkere Gegner bekam als die Konkurrenten. Ehmann schlug noch in Runde sieben den tschechischen IM Ivan Hausner und remisierte die vier restlichen Partien, darunter die gegen die punktgleichen Milov und Schleining.

Fototext: Thilo Ehmann spielt im Bayrischen Wald groß auf und gewinnt das Arber-Open.

Als Sieger strich der Student 700 Euro Preisgeld ein – die bisher zweithöchste Summe seiner Karriere. Noch wichtiger: Ehmann gelang eine IM-Norm. Drei benötigt man, um auf Lebenszeit den IM-Titel vom Weltverband FIDE verliehen zu bekommen. Die zweite Voraussetzung, eine Elo-Zahl über 2400, erfüllte er jetzt bereits, übersprang der 22-Jährige doch dank seiner bravourösen Leistung die Marke jetzt, nachdem er zuletzt mit 2391 Elo notiert war. „Es reichte knapp für eine IM-Norm“, freute sich Ehmann und bezeichnete das Duell mit Hausner als „Schlüsselpartie“. Der erfahrene Tscheche habe „in Zeitnot in gewonnener Stellung eine Figur eingestellt“, ordnete der Kuppenheimer sein aufregendstes Duell in Bodenmais mit zahlreichen taktischen Schlägen ein.
Als „Urlaubs-Turnier“ nutzten vier weitere Mittelbadener das Arber-Open, berichtete der Hördener Norbert Frühe. Für ihn und seinen Sohn David lief es mit vier beziehungsweise zwei Punkten „nicht so gut“. Die Gernsbacher Torsten Meixner (4) und Fabian Hornung (3,5) landeten ebenso in der unteren Tabellenhälfte der 87 Teilnehmer.

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