Die Rochade Kuppenheim hat in dieser Saison nicht an ihre großen Erfolge im badischen Pokal anknüpfen können. In Horben scheiterte der vierfache Pokalsieger durch ein 2:2. Weil Jean-Luc Roos am ersten Brett gegen Johann Haker den Kürzeren zog, bedeutete dies das Aus. Der Sieg ist bei einem Unentschieden mehr wert als der Erfolg von Hartmut Metz an Brett drei über Thomas Ahner. Daher remisierte Bertram Bengsch trotz Gewinnstellung gerne gegen Daniel Scheuermann. Mit seinem Dauerschach brachte der Horbener sein Quartett ins Viertelfinale. Zuvor hatte Hubert Schuh gegen den stärksten Spieler des Landesliga-Aufsteigers, Thomas Buttenmüller, mit Schwarz problemlos Ausgleich erzielt. Dies war auch die überzeugendste Kuppenheimer Partie.
In Rückstand geriet der mittelbadische Pokalsieger, weil IM Roos nach einer Abwicklung, die Schwarz nicht mehr als ein Remis versprach, völlig von der Rolle war. Der Kuppenheimer stellte zwei Bauern ein – kam aber noch einmal im Endspiel zurück ins Spiel. Das Turmendspiel mit zwei gegen drei Bauern sollte eigentlich zu halten sein. Aber auch das verlor Roos noch – die Vorentscheidung. Schuh konnte nicht mehr als eine Punkteteilung herausholen. Sein Vorteil war zu minimal trotz gefälliger Eröffnungsbehandlung. Scheuermann kämpfte zwar nach einem frühen Bauernopfer auf e6, aber in Zeitnot ließ Bengsch nichts zu und verzichtete nach einem weißen Figureneinsteller auf eine Mattattacke mit Turm und Springer, die das Rochade-Talent nicht mehr hätte parieren können. Drei verbundene Freibauern nötigten dem Horbener wohl zu viel Respekt ab.
Metz stand früh besser, verpasste dann jedoch aussichtsreichere Abwicklungen. Die ganze Zeit blieb ihm nur der bessere Läufer, weil Weiß alle Bauern auf Schwarz festgelegt hatte. Nach Generalabtausch der Türme auf h1 hätte Metz genau dies thematisch ausnutzen können:
Ahner,Thomas – Metz,Hartmut
Bei etwas knapper Bedenkzeit wählte Schwarz Ld8 nebst b6, um Einbruchsfelder für den König zu schaffen. Das brachte jedoch nichts. In dieser Stellung gewinnt jedoch 31…c5!! 32.dxc5 Lxc3 ist eine klare Sache. Aber auch nach 32.bxc5 Ld8 nebst Lxa5 hat Weiß nicht mehr viel Freude, weil der König nach b5 wandert und hernach der a-Bauer entscheidet (sei es durch Umwandlung oder Ablenkung der weißen Kräfte). Später revanchierte sich jedoch Ahner, als er nur noch zwei genaue Züge machen musste und geriet in Zugzwang. Am Horbener Erfolg änderte dies freilich nichts mehr.
SC Horben | 2124 | SGR Kuppenheim | 2090 | 2 | 2 | 2.18 | ||||
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1 | 2 | Haker,Johann | 2222 | 1 | Roos,Jean-Luc | 2199 | 1 | 0 | 0.53 | |
2 | 1 | Buttenmüller,Thomas | 2275 | 3 | Schuh,Hubert | 2210 | ½ | ½ | 0.59 | |
3 | 3 | Ahner,Thomas | 2121 | 2 | Metz,Hartmut | 2280 | 0 | 1 | 0.29 | |
4 | 10 | Bengsch,Bertram | 1877 | 23 | Scheuermann,Daniel | 1670 | ½ | ½ | 0.77 |