Von Ralf Gantner
Ersatzgeschwächt durch die Ausfälle der Stammspieler Reinald Kloska und Daniel Scheuermann trat die zweite Rochade-Mannschaft die Reise zum Auswärtsspiel in der Landesliga nach Ettenheim bei Lahr an. In dem schön gelegenen historischen Städtchen erwartete uns im Alten Gefängnis im Dachgeschoss das charmant ausgestattete Spiellokal. Die Ettenheimer Spieler traten dabei motiviert in ihrer „Vereinstracht“ an – allerdings nicht, wie man sich angesichts des Spiellokals vorstellen würde,gestreift in Schwarz und Weiß … Dass es ein zäher Kampf werden würde, zeigte sich nach erster Betrachtung des Spielgeschehens an den Brettern. Das erste Remis wurde in der Partie von Axel Aschenberg verkündet, nachdem sich beide Spieler taktisch voll auf der Hohe präsentierten und die Abwicklungen in eine ausgeglichene Stellung mündeten. Im Weiteren musste man sich an Zoltan Makis Brett 8 gegen Paul Berg Sorgen machen, da er die Eröffnung etwas sorglos behandelte. An den anderen Brettern zeichneten sich noch keine Tendenzen ab. Das Spiel an Brett 8 nahm daraufhin seinen befürchteten Ausgang. Maki fand an diesem Tag nicht zu seiner gewohnten Spielstärke, konnte sich nicht stablisieren und musste die Partie ungewohnt leidenschaftslos abgeben.

Ralf Gantner gelingt der einzige Kuppenheimer Sieg in Ettenheim.

In der Partie von Hussain Chaltchi gegen Simon Bläsi konnte sich unser altbewährte Recke eine sehr ordentliche Stellung aufbauen, Bläsi verbrauchte zur Stabilisierung viel Zeit. Das nach 26 Zügen vereinbarte Remis schien angesichts eines Zeitvorteils für Chaltchi etwas schmeichelhaft für Bläsi, war aber in Ordnung für die Gäste. Den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2 besorgte Ralf Gantner gegen Tim Oswald. Nach zuerst positionellem Verlauf sah sich Gantner genötigt, Schärfe in das Spiel zu bringen. Da die Verteidigungskünste von Oswald an diesem Tag nicht sonderlich ausgeprägt waren, neigte sich das Spiel nach 21 Zügen zu seinen Gunsten und endete mit einem sicheren Sieg für den Kuppenheimer.

Michael Lorenz kämpft sechs Stunden lang verbissen um den Ausgleich.

In der Folge waren die Partien von Michael Lorenz gegen Colin Kohne, Alexander Hatz gegen Patrick Berg, Louis Wunsch gegen Holger Malee und Patrick Gottwald gegen Noah Berg hart umkämpft. Lorenz besaß das Läuferpaar, verbunden mit positionellem Vorteil, Hatz stand sicher und solide, Wunschs nominell stärkerer Kontrahent machte Druck und hatte Bauernvorteil, Gottwald einen Mehrbauern in unklarer Stellung. Kurzum: Alles schien noch möglich. In der positionell geführten Partie von Hatz gegen Berg leistete sich kein Spieler Unaufmerksamkeiten, so dass es zu einer gerechten Punkteteilung kam. Wunsch musste sich unterdessen in einem Turmendspiel mit zwei Minusbauern seiner Haut erwehren. Ein Patzer entschied die Partie jedoch rasch, so dass die Kuppenheimer Zweite neuerlich in Rückstand geriet. Gottwald spielte beim 2,5:3,5 lange Zeit stark und verlangte seinem Gegner alles ab. Nach einer Unachtsamkeit nutzte Berg in einer Stellung mit Minusbauern ein Dauerschach, um der Niederlage zu entgehen.
So hatte nun das Duell von Lorenz gegen Kone im Alten Gefängnis zu Ettenheim den Mannschtstskampf zu entscheiden. Mit Läuferpaar und großem Zeitvorteil ausgestattet, kämpfte Lorenz gewohnt verbissen um den Sieg. Einbruchsfelder für die Läufer fanden sich nach zähem Kampf und achtsamer Verteidigung von Cone allerdings nicht mehr, so dass nach fast sechs Stunden Spielzeit die Ettenheimer sich zum Sieg zitterten. Eine schmerzhafte 3,5:4,5-Niederlage für Kuppenheim II gegen einen Gegner, der vermutlich im Dunstkreis der potentiellen Absteiger zu finden ist. Nichtsdestotrotz sollte das Wissen um die eigene Stärke, zu dem auch die immer mehr aufstrebenden „junden Wilden“ beitragen, die Hoffnung auf einen Verbleib der Rochade in der Landesliga nähren.