Ex-WM-Kandidat Andrej Sokolow |
Wiedersehen zuhauf mit alten Bekannten hat Hartmut Metz in der 1. Liga in der Schweiz erlebt: Neben Bekannten wie Yannick Pelletier, dem eidgenössischen Aushängeschild im Nationalteam, traf der Kuppenheimer in Porrentruy die Franzosen Bilel Bellahcene und Jean-Noel Riff. Der Großmeister spielte auch bereits für die Rochade. Obwohl Riff nur an Brett fünf bei den Gastgebern saß, schaffte Außenseiter SG Riehen ein 4:4. Gregor Haag verpasste gar den Sieg der Basler in einem gewonnenen Endspiel, das er noch ins Remis verdarb. Der Ex-Kuppenheimer Timothée Heinz kam dabei überraschend zu einem kampflosen Punkt für Riehen, weil Kontrahent Vincent Veys seinen Zug in Mulhouse verpasste.
Zum Coup gegen Echiquier Bruntrutain trug vor allem Metz bei. An Brett drei trotzte der FM dem früheren Weltranglistendritten Andrej Sokolow! Zu seinen besten Zeiten in den 80er Jahren schlug der damalige Sowjet im Kandidatenturnier Artur Jussupow – musste aber vor einem WM-Match gegen Garri Kasparow in ein „Super“-Kandidaten-Finale, wie es auf Wikipedia heißt, gegen Anatoli Karpow.
Der war dann aber doch zu stark für Sokolow. Mittlerweile lebt der Russe schon lange in Frankreich und hat „nur“ noch 2525 Elo. Das reicht jedoch, um von einem „Achtungserfolg“ von Metz zu sprechen, zumal dieser Schwarz hatte – und beide Seiten in seiner Caro-Kann-Lieblingsvariante nach sechs Zügen aus dem Buch waren und lange brüteten …
Metz hatte ein paar Tage zuvor ein paar Minuten in die neue Chessbase-DVD von Großmeister Nigel Davies reingeschaut. Der Brite empfahl nach 1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 dxe4 4.Sxe4 Sf6 5.Sxf6+ gxf6 6.c3 die Fortsetzung h5!? Das sieht komisch aus, hat aber seine Berechtigung. Wie Weiß legt sich auch der Nachziehende nicht fest, welche Pläne er verfolgt. Sokolow brauchte danach für 7.Lc4 fast eine halbe Stunde – Metz kaum kürzer, ehe er sich für das etwas merkwürdig anmutende Le6 entschied. Demnächst sollte er dringend die DVD länger anschauen …
Mit 3:3 Punkten liegt Riehen im Oberhaus der Schweizer Gruppenmeisterschaft nun im Mittelfeld der Achterliga auf Platz vier.
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