Von Michael Lorenz
In so einer Besetzung wird die Zweite vermutlich in dieser Saison nicht mehr antreten: So standen den etatmäßigen Landesliga-Protagonisten an den vorderen Brettern zusätzlich Velimir Kresovic, Günther Tammert und Markus Merklinger zur Verfügung, während im Gegenzug Vimbuch drei Stammkräfte fehlten. So kam es in der Folge zu einem einseitigen Mannschaftskampf.
Zunächst konnte man die Spielstärke-Unterschiede an den Brettern nicht erkennen. Nur Daniel Scheuermann an Brett acht überspielte seinen jungen Kontrahenten David Reith mit leichter Hand und setzte ihn in einer sehenswerten Kurzpartie mit Dame und Springer matt. Am zweiten Brett hatte Jochen Reith gegen Günther Tammert aus der Eröffnung einen kleinen Vorteil behalten, beide waren jedoch mit einem Remis zufrieden.
In allen anderen Partien blieb der Ausgang offen. Kresovic spielte positionell und setzte Heinrich Hermann auf dessen Felderschwächen unter Druck. In einem geschlossenen Sizilianer hatten Markus Merklinger und Andreas Schmied zunächst wenig Feindberührung. Alexander Hatz eroberte einen Zentrumsbauern, was zunächst riskant aussah, aber gut ging. In einem ruhigen Reti-System hielt Michael Lorenz die Spannung aufrecht. Reinald Kloska war an seinem Königsflügel unter Druck, wenn er da durchkam, war klar, dass er besser stünde – und er ist ein zäher Verteidiger. In ein besseres Turmendspiel mit einem klarem Plan wickelte Markus Ehrlacher ab: Das war gegen seinen noch jungen Gegner Henrik Zumbülte eine Herangehensweise mit minimalem Risiko und guten Erfolgsaussichten.
Ehrlacher setzt sich mit Turmopfer durch
Schließlich erlangte Hatz Läufer und Springer für einen Turm, mit nur einem weiteren Turmpaar auf dem Brett war die Verteidigung für seinen Gegenüber Henrik Puchas aussichtslos. Nach einigen genauen Zügen des Kuppenheimer Kapitäns gab der Vimbucher auf. Nun realisierte Ehrlacher mit einem Turmopfer seinen positionellen Vorteil in ein gewonnenes Bauernendspiel. Schließlich einigten sich auch Merklinger und Andreas Schmied in ausgeglichener Stellung auf Remis. Somit stand es bereits 4:1 für die Rochade.
Kloska übersteht Ansturm auf seinen König
An den verbliebenen drei Brettern fielen dann doch die Entscheidungen. Kresovic hatte zwar einen Bauern gewonnen, doch Herrmann hatte aktives Spiel und eine gewisse Kompensation. So war doch genaues Spiel und eine korrekte Variantenberechnung erforderlich, um den ganzen Punkt einzufahren. Das gelang dem Kuppenheimer Spitzenspieler. Mit etwas Glück und Gegenspiel hatte Kloska den Ansturm auf seinen König von Paisios Ill überstanden und gewonnen. Zu guter Letzt hatte Lorenz inzwischen einen gedeckten Mehr- und Freibauern, dessen Verwertung noch gut und gerne zwei Stunden hätte dauern können, sein Gegner Jan Beranek ersparte das allen Anwesenden und gab frühzeitig auf.
Wichtige Punkte für den Klassenerhalt
Nach diesem Erfolg mag es überraschend klingen, aber das waren zwei wichtige Punkte gegen den Abstieg. In den nächsten Wochen warten noch einige „dicke Brocken“ auf die Zweite, am nächsten Spieltag ist zum Beispiel der SK Lahr in Kuppenheim zu Gast, gegen den man sich immer schwer tut.
Br | SV Vimbuch 1 | SG Kuppenheim 2 | Brpunkte | ||
---|---|---|---|---|---|
1 |
Herrmann, Heinrich |
1856 |
Kresovic, Velimir |
2079 | 0:1 |
2 |
Reith, Jochen |
1995 |
Tammert, Günther |
2105 | ½:½ |
3 |
Schmied, Andreas |
1865 |
Merklinger, Markus |
1984 | ½:½ |
4 |
Puchas, Henrik |
1853 |
Hatz, Alexander |
1911 | 0:1 |
5 |
Beranek, Jan |
1620 |
Lorenz, Michael |
1853 | 0:1 |
6 |
Ill, Paisios |
1401 |
Kloska, Reinald |
1874 | 0:1 |
7 |
Zumbülte, Henrik |
1063 |
Ehrlacher, Markus |
1812 | 0:1 |
8 |
Reith, David |
Scheuermann, Daniel |
1836 | 0:1 | |
Gesamtergebnis | 1,0:7,0 |