Kuppenheimer Troika: GM Roland Schmaltz, FM Hartmut Metz (stehend von links), Velimir Kresovic |
Als erster Schachspieler hat Roland Schmaltz das badische Titel-Triple gewonnen: Nach seinen Erfolgen beim Blitz und Schnellschach gewann der Rastatter auch die bedeutendste Meisterschaft im mehrstündigen Turnierschach. In Sasbach setzte sich der Großmeister der OSG Baden-Baden nach sieben Runden souverän mit 5,5 Punkten vor Hartmut Metz (5) durch und sicherte sich nach fünf Tagen den Löwenanteil der fast 3000 Euro Preisgeld. Den nach zwei Runden auf Grund zahlreicher überraschender Remis alleine führenden Kuppenheimer überflügelte Schmaltz durch einen Sieg im direkten Duell. Danach gab sich der Topgesetzte keine Blöße mehr und remisierte sich in den beiden letzten Runden gegen Henryk Dobosz (BG Buchen) und Hajo Vatter (SC Untergrombach) ins Ziel. Metz schlug zwar nach seiner Niederlage den Eppinger Mitfavoriten Christopher Noe, musste aber im letzten Durchgang gegen Thomas Buttenmüller (Dreisamtal) alles im Kampf um den Titel riskieren.
Doch der Kuppenheimer kam nach seinem Unentschieden nicht mehr heran. Dennoch war Platz zwei für den vierfachen badischen Pokalsieger ein großer Erfolg – zuletzt hatte Metz 1993 die badische Meisterschaft mitgespielt und wurde damals ebenso Zweiter.
Die Turnierleiter Bernhard Ast (links) und Michael Schneider (rechts) mit den Topplatzierten und den Sonderpreis-Gewinnern der badischen Meisterschaft
Fast ein maximaler Erfolg für die Kuppenheimer: Rochade-Trainer Roland Schmaltz (stehend, links) gewann den badischen Titel vor seinem „Schützling“ Hartmut Metz. Velimir Kresovic (sitzend) belegte in dem sehr starken Feld den respektablen 14. Platz.Für die deutsche Meisterschaft qualifizierte er sich nicht direkt. Amadeus Eisenbeiser (BG Buchen) schloss in Runde sieben durch einen Erfolg über seinen Vereinskameraden Dobosz auf und wurde Dritter. Der IM holte wie der schlecht gestartete Vatter ebenfalls fünf Zähler. Beide blieben wie Schmaltz ungeschlagen. Das Trio mit fünf Zählern trägt nun gemäß dem Reglement Stichkämpfe um den zweiten Qualifikationsplatz für die deutsche Meisterschaft 2016 in Bremen aus. Diese sollen in Kuppenheim stattfinden
Eine überzeugende Leistung bot auch Velimir Kresovic. Mit 3,5 Punkten belegte er unter 29 Teilnehmern Rang 14. Vor allem zum Auftakt brillierte der Rochade-Angriffskünstler gegen Günther Beikert und Henryk Dobosz. Erst der dritte IM, Eisenbeiser, konnte Kresovic in Runde fünf schlagen. Gegen Beikert ließ Kresovic sogar den Sieg aus. In der letzten Runde unterlag er dem Karlsruher Spitzenspieler Christoph Pfrommer, ansonsten hätte der Kuppenheimer entweder den Rating- oder den Seniorenpreis gewonnen.
Die weiteren Preisränge nahmen der sich oft zäh und erfolgreich verteidigende Buttenmüller, der an Position zwei gesetzte Beikert (SC Viernheim) und Pfrommer (Karlsruher SF) ein. Noe, der wie dieses Trio nach verpatztem Start noch auf 4,5 Punkte kam, erhielt den Jugendpreis. Dobosz war bester Senior, Ralf Scherer (SK Ladenburg/beide 4) wurde von den 150 Euro als bester Akteur unter 2150 DWZ „völlig überrascht“. Weniger galt das für Alisa Frey: Die Eppingerin hatte als einzige Frau diesen Betrag schon sicher. Mit 3/7 spielte Frey jedoch auch ein gutes Turnier.
Hinter Schmaltz und Metz fiel das Ergebnis für die weiteren Teilnehmer aus dem Bezirk Mittelbaden durchwachsen aus: Im Mittelfeld landeten der Baden-Badener Zweitliga-Spieler Lukas Fiderer (4) als Zwölfter und der Kuppenheimer Velimir Kresovic (3,5), der Rang 14 belegte unter 29 Teilnehmern. Der frühere Kuppenheimer und jetzige Lichtentaler Hans Wiechert kam nur auf Rang 18. Das Ötigheimer Talent Kolja Kühn konnte mit Platz 22 zufrieden sein. Die Teilnehmer von Gastgeber Sasbach landeten alle knapp dahinter: Marco Riehle, Andrei Trifan (alle 3 Punkte), Jörg Hanisch und Raphael Zimmer (beide 2,5).
Der badische Turnierleiter Michael Schneider und Bernhard Ast, der vor Ort als Schiedsrichter fungierte, zogen ein positives Fazit der badischen Meisterschaft. Die SF Sasbach bekamen als Ausrichter ein Sonderlob. Vor allem werteten Schneider und Ast eines positiv: Nach der Reform sei das Feld in der Spitze so gut wie seit vielen Jahren nicht mehr besetzt gewesen. Ein Indiz dafür: Vorjahresmeister Max Scherer vom Oberligisten Dreisamtal belegte mit drei Punkten nur Platz 20.