Was unterscheidet Schach von anderen Sportarten? Die Stille! Darauf legt zumindest Florian Felix Weyh den Fokus. Der Radio-Journalist hat sich für den Deutschlandfunk Kultur mit dem Lärmpegel bei Sportarten beschäftigt. Am Ostersonntag, 21. April, verspricht der Titel „Torschrei und Totenstille“ ab 18.05 Uhr allen Sport-Fans interessante Einblicke in den Sound der Bewegung. Wobei es beim Schach ja eher ein „Sound of Silence“ ist. Dass es aber auch am Brett durchaus Störgeräusche geben kann, davon erzählt Hartmut Metz. Der Kuppenheimer FM und Journalist berichtet, wie sich zum Beispiel der sowjetische Schach-Übervater Michail Botwinnik beschallen und mit Zigarettenrauch anblasen ließ in der Vorbereitung auf die WM-Kämpfe, um immun gegen jegliche Ablenkungsversuche zu sein. Ein Biss in einen knackigen Apfel kann allerdings manchen anderen Großmeister aus dem Konzept bringen, erzählt Metz nicht nur von dieser Art von lästigen Störgeräuschen.
Als Vorsitzender des TTC Muggensturm kam er in der 23-minütigen Sendung zudem auf Tischtennis zu sprechen. Ohne Klangerlebnis, sprich Gehör, wäre dieser Sport ungleich schwerer auszuüben, bestätigt einer der Wissenschaftler, die Weyh zu Wort kommen lässt. Der „Einschüchterungswert“, den Lärmforscher ermitteln, ist jedoch weder beim Schach noch beim Tischtennis sonderlich ausgeprägt. In Fußballstadien mit Leichtathletik-Laufbahn liegt er auch nur bei zehn Prozent – hingegen in einem reinen und vollen Fußballstadion kann der „Einschüchterungswert“ auf mehr als 70 Prozent anschwellen! Ein Lied davon singen kann Nationalspieler Timo Werner, der sich bei einem Europapokal-Spiel mit RB Leipzig bei Besiktas Istanbul wegen der Geräuschkulisse in der 31. Minute auswechseln lassen musste. Es kann aber noch härter kommen – im Schulsport. Dort ist der Lärmpegel besonders hoch und setzt vielen Lehrern zu, hat Weyh in Erfahrung gebracht in seinem hörenswerten Beitrag am Sonntag. Daher dann doch lieber die „Totenstille“ beim Schach genießen …