Wie manch anderer seiner Freunde liebt Mario Hackel Schach – und Tischtennis noch viel mehr, obwohl er mit dem kleinen Ball nicht ganz so gut ist wie am Brett. Immerhin ist Hackel aber aktuell Spitzenspieler des TTC Muggensturm in der Bezirksklasse. Sein langjähriger Weggefährte Hartmut Metz, der ebenso beiden Hobbys frönt, war am 27. Februar, 0 Uhr, auch erster Gratulant! Zum einen als Mannschaftskamerad im Tischtennis, aber auch als Präsident des TTC, dem ein halbes Dutzend aktive Schachspieler angehören. Zugleich überbrachte Metz Hackel zum 50. Geburtstag auch Präsente der Rochade Kuppenheim. Beim Verbandsligisten ist der Jubilar zwar nicht mehr aktiv, aber blieb über viele Jahre treues Mitglied – und ein Comeback ist schließlich nicht auszuschließen, nachdem Hackel von Deidesheim zurück nach Mittelbaden zog. So konnte der Telekom-Experte der Malscher Firma CTDI auch am letzten Abend vor seinem „runden“ Geburtstag an der Spaß-WM des TTC teilnehmen, bei der heuer mit Pizzakartons statt Schlägern gespielt wurde. Vorher gab es Pizzen, um Mitternacht knallten die Sektkorken zur Feier mit seinen Tischtennis-Kameraden.
Im Tischtennis begann Hackel seine „Karriere“ als Autodidakt mit neun Jahren und schloss sich Langenhessen (1986-1988) an. Anschließend ging er bis 2001 für Motor Werdau an die Platte, bevor das Debüt beim TTC folgte. Nach seiner Heirat in der Pfalz wechselte der Programmierer zur TSG Deidesheim beziehungsweise 2016 zum TuS Wachenheim. In der Rückrunde 2020 schloss sich Hackel nach einem weiteren Umzug wieder dem TTC Muggensturm an, bei dem er fünfmal Einzel-Vereinsmeister wurde. Mit Metz pilgerte er als Fan zu mancher Tischtennis-WM.
Im Schach verdiente sich der jetzt 50-Jährige noch deutlich mehr Meriten – vor allem als als DDR-Jugendmeister! So wurde er auch mehrfach auf der Homepage der Rochade Kuppenheim angepriesen, als Hackel aus beruflichen Gründen in den Westen wechselte. Bereits mit viereinhalb Jahren lehrte ihm sein Vater die Grundzüge. In der Alterskategorie 7/8 wurde der Knirps erst Dritter, dann DDR-Meister. In der AK 9/10 gab es gleich Gold. In der AK 13/14 Bronze, bevor in der AK 17/18 zwei Vizemeisterschaften und der dritte DDR-Titel heraussprang. DDR-Mannschaftsmeister wurde der Jubilar außerdem 1988 mit Mikroelektronik Erfurt. Nach der Wende hatte die Rochade auch regen Austausch mit dem Klub und lernte Hackel kennen.
Doch bevor es für das C-Kader-Mitglied in der DDR nach Kuppenheim ging, spielte Hackel noch für König Plauen in der Bundesliga und eroberte dort auch eine Norm zum Internationalen Meister – allerdings fiel in den Zeitraum auch eine schachliche Auszeit. Nach Junioren-Länderkämpfen mit starken Ergebnissen (3,5/4 am ersten Brett) wendete sich der dreifache DDR-Jugendmeister „mehr dem realen Leben zu“. Ab 2001 verhalf Hackel nach seinem Comeback Kuppenheim bis 2008 zu Höhenflügen in der Oberliga und Siegen im badischen Pokal. Über die Stationen TSG Deidesheim und SC 1926 Haßloch (2012-2018) gelangte der Jubilar zum ambitionierten SC Ötigheim, mit dem er sich aktuell auf dem Weg in die Zweite Schach-Bundesliga befindet.