Bürgermeister Walter Laub (von links) mit den zweitplatzierten Kuppenheimern Velimir Kresovic, Timothée Heinz, Jochen Klumpp und Hartmut Metz sowie Organisator Willi Mikait |
Rochade fehlt halber Brettpunkt zum Turniersieg / Dramatisches Rennen
Von Hartmut Metz
Ein selten dramatisches Schachturnier hat Umkirch erlebt: Bei der 40. Auflage des Schnellschach-Klassikers lieferten sich drei Mannschaften bis zum letzten Zug ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Turniersieg. Nach zehn der elf Runden lagen Emmendingen, Dreisamtal und Kuppenheim mit jeweils 31:9 Brettpunkten an der Spitze! Oberliga-Konkurrent Dreisamtal, der sich mit IM Lorenz Drabke verstärkt hatte, kam jedoch nur zu einem 3,5:0,5-Abschlusssieg und fiel so auf den Bronze-Rang zurück. Emmendingen gelang derweil jedoch wie Kuppenheim, das Schwarze-Pumpe Freiburg schlug, ein glattes 4:0. Bei jeweils 35 Brettpunkten gaben die Mannschaftspunkte den Ausschlag – weil die Rochade den direkten Vergleich nur mit einem 2:2 beendete, wies der Verbandsligist mit 20:2 Mannschaftspunkten die bessere zweite Wertung auf. Die Schachgemeinschaft kam nur auf 19:3 Zähler, weil das Quartett in Runde sechs Dreisamtal mit 1,5:2,5 unterlegen war. Die Rochade verpasste so den dritten Triumph in Umkirch trotz einer sehr starken Leistung. Schade auch deshalb, weil es nur einen Geldpreis von 200 Euro für den Sieger gab – und der Rest des Feldes Weinflaschen und Pokale erhielt.
Diese erhielten die Kuppenheimer reichlich! Rund ein Dutzend Weinflaschen und zwei Pokale mussten nach Hause transportiert werden – sogar als am weitesten angereistes Team erhielt man Flüssiges überreicht! Wertvoller war jedoch der Preis für Hartmut Metz, der am zweiten Brett keine seiner elf Partie verlor und mit 9,5 Punkten das beste Einzelergebnis erzielte. Ärgerlich war nur sein Remis gegen Zell am Harmersbach – ansonsten hätte die Rochade in den letzten vier Begegnungen des Tages perfekte 16:0 Brettpunkte gesammelt und Emmendingen letztlich überflügelt! Timothée Heinz brillierte auf Position eins: Zu seinen acht Zählern trugen ein Sieg über Drabke und ein Remis gegen Großmeister Spyridon Skembris bei. Velimir Kresovic verbuchte 8,5 Punkte an Brett drei. Jochen Klumpp musste nur eine Niederlage quittieren bei seinen überzeugenden 9/11.
Den Platz an der Sonne vergab Kuppenheim letztlich beim kargen 2,5:1,5 über Merzhausen, das nur im Mittelfeld landete. An der Spitze ging es lediglich unter den ersten vier Mannschaften knapp zu. Stark spielten auch die „Freiburger“, bei denen Skembris hinter sich drei seiner Schach-Schüler versammelt hatte. Erst in den beiden letzten Runden fielen sie ab und belegten mit 33 Brettpunkten im 20 Teilnehmer zählenden Feld Rang vier vor Oberkirch (28) und Heitersheim (24,5). Die Oberkircher hatten immerhin Wort gehalten: „Wir haben gegen Euch nur 0:4 verloren, weil wir Euch sympathisch finden“, erklärten sie nach ihrer Niederlage grinsend und nahmen den Ansporn ernst, doch gegen die anderen starken Teams zuzuschlagen.