Hart erkämpfter Sieg gegen 11-jähriges Ausnahmetalent: Markus Merklinger |
Von Hartmut Metz
Die Rochade Kuppenheim bleibt auf dem Höhenflug in den Schach-Ligen: Vor allem die dritte Mannschaft trumpft in der Bezirksklasse auf und führt die Tabelle mit 7:1 Punkten an – dabei wollte das Team von Sascha Schmidt nur die Klasse halten. Die Reserve überraschte mit einem 4:4 gegen Landesliga-Spitzenreiter Hörden und steht auf Position drei mit 5:3 Zählern. Denselben Platz nimmt die Schachge- meinschaft in der Verbandsliga ein. Mit 6:2 Punkten liegt das Oktett weiterhin nur knapp hinter Dreiländereck (7:1). Der Topfavorit gab überraschend gegen Heitersheim seinen ersten Zähler ab – der starke Aufsteiger hatte auch schon gegen Kuppenheim ein 4:4 geschafft. Vor allem die Kapitäne der Rochade scheinen sich in dieser Saison in der Pflicht zu fühlen: Sascha Schmidt gab bisher als einziger des Kuppenheimer Trios ein Remis ab, ist aber mit 3,5:0,5 Punkten dennoch der erfolgreichste Spieler der Bezirksklasse neben dem Weitenunger Klaus Knopf. Joachim Kick (3/3) und Michael Lorenz (4/4) gaben sich bisher noch gar keine Blöße in der Ersten beziehungsweise Zweiten. Im Derby gegen die Talentschmiede aus Sasbach musste die Rochade mit einem 4:4 zufrieden sein.
Ein frühes Unentschieden vereinbarten Jochen Klumpp und Sigurd Weidauer. Weit mehr musste Hubert Schuh kämpfen. Das einfallsreiche Figurenopfer von Marco Riehle konnte er gerade noch entschärfen und in ein ausgeglichenes Endspiel mit Turm, Leichtfigur und vier Bauern abwickeln. Kapitän Joachim Kick und Markus Merklinger mit ihren dritten Siegen in Folge brachten den Gastgeber 3:1 in Front. Während der Erfolg von Kick über Raphael Zimmer aus der Eröffnung heraus sehr überzeugend aussah, schien Merklinger ziemlich unter Druck. Doch der entblößte weiße König wurde dem elfjährigen Raphael Zimmer zum Verhängnis. Bei richtigem Spiel wäre wohl ein ausgeglichenes Endspiel entstanden.
Das 3:1 währte aber nicht lange. Günther Tammerts Serie endete. Er war völlig von der Rolle – und spielte entsprechend die Eröffnung. Jörg Hanisch ließ den „Hexer von Balg“ nicht mehr von der Schippe springen und vollstreckte gekonnt. Seine Angriffschancen überschätzte Velimir Kresovic. Nach einem Figurenopfer ging eine Mattidee des Serben nicht, weil ein Damenopfer ins Gegenteil umgeschlagen wäre. Dominik Bohnert ließ sich diesen Vorteil nicht mehr nehmen.
Hoffnungen auf einen knappen Sieg blieben dennoch bestehen, weil es an den Spitzenbrettern gut aussah: Hartmut Metz verwertete gegen Thilo Ehmann präzise seinen frühen Bauernvorteil aus Zug sieben in weiteren 58 Zügen. Noch länger kämpften Jean-Luc Roos und Maximilian Ruff. Der Elsässer übersah im haltbaren Endspiel mit Minusbauer einen Trick, der ihn eine Figur kostete. Mit Turm, Springer und zwei Bauern kämpfte er noch wacker gegen Turm, Läufer, Springer und Bauer – doch die Überlegenheit von Weiß war zu groß. Ruff spielte in der Schnellschach-Phase, in der beide Seiten nur noch von ihren 30 Sekunden lebten, lange Zeit ohne Zug zum Tor – doch irgendwann aktivierte er seine Figuren richtig. Roos gratulierte zum leistungsgerechten 4:4.
SGR Kuppenheim | 2141 | SF Sasbach | 2084 | 4 | 4 | 4.65 | ||||
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1 | 1 | Roos,Jean-Luc | 2222 | 1 | Ruff,Maximilian | 2223 | 0 | 1 | 0.50 | |
2 | 2 | Metz,Hartmut | 2275 | 2 | Ehmann,Thilo | 2162 | 1 | 0 | 0.66 | |
3 | 3 | Schuh,Hubert | 2259 | 3 | Riehle,Marco | 2155 | ½ | ½ | 0.64 | |
4 | 6 | Kresovic,Velimir | 2133 | 4 | Bohnert,Dominik | 2043 | 0 | 1 | 0.62 | |
5 | 7 | Tammert,Günther | 2117 | 5 | Hanisch,Jörg | 2046 | 0 | 1 | 0.60 | |
6 | 8 | Klumpp,Jochen | 2102 | 6 | Weidauer,Sigurd | 2077 | ½ | ½ | 0.54 | |
7 | 10 | Merklinger,Markus | 2016 | 10 | Trifan,Andrei Ioan | 1970 | 1 | 0 | 0.57 | |
8 | 11 | Kick,Joachim | 2006 | 12 | Zimmer,Raphael | 1992 | 1 | 0 | 0.52 |