Von Michael Lorenz
In Bestbesetzung machte der SK Ötigheim am vergangenen Spieltag gegen unsere Reserve die Meisterschaft in der Landesliga Süd klar. Und das bedeutet dieser Tage, am Start waren zwei Großmeister, eine Damengroßmeisterin und ein DWZ Schnitt, der um 350 Punkte über dem der Zweiten lag.
Nichtdestotrotz waren die Partien umkämpft, nachdem Alexander Hatz gegen GM Sergey Grigoriants früh aufgab, weil er krank ans Brett kam, um ein Aufrücken der Mannschaft bei seinem Ausfall zu verhindern, entspann sich ein hartnäckiger Kampf, in dem oft nur ein Mehrbauer und gewisse Aktivität den Unterschied ausmachten.
So unterlagen im Verlaufe des Sonntags Markus Hirn gegen Sepp Elsland, Alex Wist gegen GM Ventzislav Ivkiov und Michael Lorenz gegen WGM Petra Papp – das ging gegen übermächtige Gegner soweit in Ordnung.
Bitterer der Punktverlust von Ralf Gantner, der Kolja Kühn in einem Turmendspiel mit Minusbauer durch einen aktiven König und einen weit vorgeschobenen Freibauern an den Rand einer Niederlage brachte. Leider ließ er dann durch einen Blackout einen Bauern zur Dame laufen und unterlag.
Ebenso tragisch die sechs Stunden Partie von Hussain Chaltchi gegen Richard Huszar. Der Ungar hatte nichts aus der Eröffnung herausgeholt, im Endspiel einen Minoritätsangriff gestartet, der brachte ihm zwar einen Mehrbauern, aber keine Gewinnstellung ein. Trotzdem war das Turmendspiel im praktischen Sinne für Chaltchi schwer zu halten, so verlor er am Ende eher unverdient.
Nun zu den Lichtblicken an diesem Tag. Dort wo der Ratingunterschied nicht ganz so gravierend war, holten wir auch etwas Zählbares. Zunächst Daniel Scheuermann, der bei Marcus Wormuth die Maroczy-Zange ansetzte, durch Abtausch verflachte dann das Mittelspiel und die Kontrahenten einigten sich auf eine Punkteteilung.
Und schließlich Edelreservist Reinald Kloska, der das Doppelfianchetto des Holländers Ronald Ritsema mit einem Damengambit Aufbau beantwortete. Wer Kloska kennt weiß, er ist in solchen Stellungen kaum zu bezwingen, so waren alle Bemühungen Ritsemas, die Remisbreite zu überschreiten vergebens, die Konsequenz war auch hier ein verdienter halber Punkt.
Mit 7:9 Punkten ist Kuppenheim II vor dem letzten Spieltag Tabellenfünfter, kann aber noch in den Abstiegsstrudel geraten. Gegen Vizemeister Offenburg ist zwar eine Niederlage verkraftbar, allerdings müssen mindesten 2,5 Brettpunkte her, um uneinholbar zu bleiben und den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen – das sollte eine lösbare Aufgabe sein.
SK Ötigheim (N) | 2161 | SGR Kuppenheim 2 | 1817 | 7 | 1 | 6.98 | ||||
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1 | 2 | Grigoriants,Sergey | 2511 | 11 | Hatz,Alexander | 2019 | 1 | 0 | 0.96 | |
2 | 3 | Inkiov,Ventzislav | 2405 | 13 | Wist,Alexander | 2012 | 1 | 0 | 0.92 | |
3 | 4 | Papp,Petra | 2337 | 15 | Lorenz,Michael | 1876 | 1 | 0 | 0.95 | |
4 | 7 | Kühn,Kolja | 2122 | 17 | Gantner,Ralf | 1783 | 1 | 0 | 0.88 | |
5 | 9 | Huszár,Richárd | 2076 | 18 | Chaltchi,Hussain | 1710 | 1 | 0 | 0.90 | |
6 | 10 | Ritsema,Ronald | 2048 | 20 | Kloska,Reinald | 1882 | ½ | ½ | 0.72 | |
7 | 15 | Wormuth,Marcus | 1901 | 23 | Scheuermann,Daniel | 1670 | ½ | ½ | 0.79 | |
8 | 16 | Elsland,Franz Josef | 1886 | 51 | Hirn,Markus | 1580 | 1 | 0 | 0.86 |