Metz – Bellahcene: Bonjour Bilel!

Nach Führung durch Metz geht nichts mehr im Länderkampf: Bellahcene bekommt Kuppenheim-Komplex / Jean-Luc Roos siegt für Gastgeber
Von Hartmut Metz
Der 45. Länderkampf zwischen Baden und dem Elsass endete mit einem der deutlichsten Resultate in der Geschichte des Traditions-wettbewerbs: Die Gastgeber deklassierten im französischen Wittelsheim die Auswahl des Badischen Schachverbands (BSV) mit 24:8! Das übertrifft die 13:19-Pleite des Vorjahres noch um Längen. Diesmal traf die Bezeichnung „Auswahl“ des BSV kaum zu. Die Aufstellung lag wochenlang brach, so dass Baden mit einem Rumpfteam an den mittleren und hinteren Brettern antrat und dort unterging. Zwischenzeitlich stand wegen der kläglichen Team-Organisation sogar zur Debatte, den Länderkampf komplett abzusagen. Nur vorne hielten die Gäste wieder gut mit: Nach einem schnellen Remis zwischen Lorenz Drabke und dem früheren Kuppenheimer Jean-Noël Riff brachte Hartmut Metz Baden in Front. In nur 16 Zügen schlug er Bilel Bellahcene. Das große elsässische Talent dürfte damit endgültig einen Kuppenheim-Komplex bekommen haben: Zuvor hatte der 15-Jährige mit einer Elo-Zahl von 2319 schon in Mannschaftskämpfen drei Niederlagen gegen Velimir Kresovic, Hubert Schuh und Jean-Luc Roos kassiert. „Ein Remis versaut den Schnitt“, hatten Kresovic und Chaltchi ihren Mannschaftskameraden auf der Hinfahrt unter Druck gesetzt – der machte dann mit freundlicher Unterstützung des Gegners kurzen Prozess. Bellahcene übersah nach einem Bauernofper von Weiß eine Mattidee, die ihn Haus und Hof kostete.
Die sechs Bretter davor remisierte Baden durchweg und hatte in manchem sogar Vorteil. Rochade-Spitzenspieler Timothée Heinz teilte an Position fünf leistungsgerecht den Zähler mit Hans-Elmar Schwing. An Brett acht unterlag Bernd Schneider trotz Mehrfigur unnötig Jaffar Mohebbi. Dahinter setzte es weitere sieben Niederlage bis Position 15 (unter anderem für den früheren Rochade-FM Hans Wiechert)! Jean-Luc Roos bezwang den Badener Georg Eppinger. Die Kuppenheimer Bilanz blieb so ausgeglichen: Kresovic zog an Brett 14 gegen Karl Messinger den Kürzeren nach missglückter Eröffnung und Qualitätsverlust. An Brett 29 hatte Chaltchi gegen Nicolas Kern trotz der weißen Steine keine Chance.

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