Die Rochade Kuppenheim hat in der Oberliga Baden den SV Walldorf mit 5,5:2,5 geschlagen. Durch den klaren Sieg rückte die Schachgemeinschaft auf Platz drei vor. Nun weist die Rochade ebenso wie der bisherige Tabellenzweite Walldorf 5:3 Zähler auf. Die Spitze übernahmen die SF Gottmadingen, die den Kuppenheimern die einzige Saisonniederlage beibrachten. Mit 6:2 Punkten liegt der Spitzenreiter ebenso in Schlagweite wie die auf Rang zwei zurückgefallenen SF Anderssen Bad Mergentheim II.
Der Erfolg im Heimspiel fiel verdient aus, aber zu hoch. Viele Partien endeten anders, als es zwischenzeitlich aussah. Klar war nur der erste Tagessieg der Rochade: Hubert Schuh kam am vierten Brett zu einem kampflosen Zähler, weil die Gäste wegen eines kurzfristigen Krankheitsfalles nur zu siebt antreten konnten. Den Vorsprung verteidigte Jean-Luc Roos mit einem schnellen Remis gegen Fabian Fichter. Trotzdem schien der Kampf offen: Thilo Ehmann machte am Spitzenbrett mit den schwarzen Steinen Druck gegen Horst Vonthron. Zudem besaß Joachim Kick leichten Vorteil im Duell mit Ahmad Sakkal. Das waren jedoch die einzigen positiven Meldungen.
Vor allem Marlon Meier steht kritisch
Velimir Kresovic, Jörg Weidemann und vor allem Marlon Meier standen kritisch. Hartmut Metz hatte überdies die Eröffnung nicht optimal gespielt, setzte aber fortan stark fort, um in gegnerischer Zeitnot die Regie zu übernehmen. Die Phase konnte er am achten Brett nutzen, um Außenseiter Marius Botscheck nun in die Bredouille zu bringen. Am Schluss hatte Metz einen Turm mehr, weshalb der Walldorfer mit nur noch einer Minute auf der Uhr aufgab.
Joachim Kick, der zwischenzeitlich laut der Engine ein Plus von vier Bauerneinheiten hatte, konnte den Gewinn nicht finden. Daher remisierte er genauso wie Ehmann. Der Spitzenspieler fand im Endspiel nicht die optimale Fortsetzung, die ihm einen Mehrbauern und wohl den ganzen Punkt gesichert hätte, nicht. So hieß es plötzlich 4:2. „Thilo hätte gewinnen können, dafür hatte ich Glück“, kommentierte Jörg Weidemann seinen Friedensschluss mit dem starken Marc Weber.
Velimir Kresovic bläst plötzlich zum Halali
Fehlte noch ein Remis zum Mannschaftssieg. Das holte Kresovic, der plötzlich zum Gegenangriff auf den weißen König von Peter Schell blies. Das Halali endete jedoch friedlich, da sich der Walldorfer umsichtig verteidigte, nachdem er zuvor bessere Chancen hatten liegen lassen. Blieb noch das Duell zwischen Carlos Hauser und Meier. Der neue Leistungssportreferent des Deutschen Schachbundes (DSB) agierte in der Eröffnung sehr stark.
Carlos Hauser lässt Schwarz entkommen
Obwohl sein König früh nach f1 ausweichen musste nach einem Damenschach auf h4, stand sein Kuppenheimer Widersacher im Hemd. In Zeitnot, die allerdings bei Schwarz größer war, verdarb Hauser jedoch allen Vorteil und stellte eine Figur ein. Diese verwertete Meier unerbittlich. Einmal mehr bewies die Kuppenheimer Nummer fünf ihre Verteidigungsqualitäten! Damit blieben die Hausherren am vierten Spieltag ungeschlagen. Der 5,5:2,5-Sieg fiel indes definitiv zu hoch aus.
| Brett | SG Kuppenheim 1 | SV Walldorf 2 | Brettpunkte | ||
|---|---|---|---|---|---|
| 1 |
Ehmann, Thilo |
2367 |
Vonthron, Horst |
2260 | ½:½ |
| 2 |
Roos, Jean-Luc |
2192 |
Fichter, Fabian |
2234 | ½:½ |
| 3 |
Weidemann, Jörg |
2184 |
Prof. Dr. Weber, Marc |
2200 | ½:½ |
| 4 |
Schuh, Hubert |
2179 |
Zuse, Peter |
2143 | +:- |
| 5 |
Meier, Marlon |
2099 |
Dr. Hauser, Carlos |
2210 | 1:0 |
| 6 |
Kick, Joachim |
2090 |
Sakkal, Ahmad |
2003 | ½:½ |
| 7 |
Kresovic, Velimir |
2079 |
Schell, Peter |
1997 | ½:½ |
| 8 |
Metz, Hartmut |
2163 |
Botschek, Marius |
1746 | 1:0 |
| Gesamtergebnis | 5,5:2,5 | ||||



