Von Joachim Kick
Die Glücksgöttin Fortuna stand der Rochade im Oberliga-Duell gegen Ladenburg bei. Obwohl der Rochade-Achter aufgrund der Wertungszahlen leicht favorisiert war, entwickelte sich der Mannschaftskampf sehr einseitig zu Gunsten der Gäste. Bereits nach zwei Stunden geriet Jean-Luc Roos an Brett 2 gegen den Internationalen Meister Vadim Cernov auf die Verliererstraße. Eigentlich mit Läuferpaar und risikoloser Stellung ausgestattet, übersah Roos, dass sein Läufer auf d6 gefährdet stand. Schwarz nutzte die Gelegenheit, gewann die Qualität und ließ Weiß ohne jegliche Kompensation zurück.

Joachim Kick nimmt erst ein Turmopfer nicht an und setzt danach dank eines Turmopfers matt.

Metz fehlt zum dritten Mal in 41 Jahren

An Brett 3 erhielt der Gegner von Marlon Meier, Ali Nassr, nach und nach die Initiative. Diese führte zu einem vehemente Mattangriff, dem der Kuppenheimer nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Meier musste an Brett drei aufrücken, weil Hartmut Metz zum ersten Mal seit 1983 in einem Punktspiel der Rochade fehlte, weil er gesundheitlich stark angeschlagen ist. Insgesamt hatte der Stammspieler der ersten Mannschaft ansonsten in 41 Jahren nur zwei andere Begegnungen verpasst, weil er auf Reisen weilte.

Hubert Schuh sorgt mit einer Springergabel für die endgültige Wende.

Kresovic und Schuh lassen Hoffnung keimen

Die Situation schien für Kuppenheim so recht düster. Einzig Velimir Kresovic konnte an Brett 8 nach einem Figurengewinn gegen Walter Blössl die Hoffnungen der Kuppenheim aufrechterhalten. Nach den Remisen von Thilo Ehmann am Spitzenbrett mit Schwarz gegen Matthias Mattenberger und Markus Merkel an Brett 4 mit Yasha Farmani Anosheh läutete Hubert Schuh die Wende ein. Nach der Eröffnung noch mit einer passiven Stellung ausgestattet, konnte der Kuppenheimer seinen Figuren neue Aktivität einhauchen. Nach beiderseitigem Übersehen gewann Schuh einen Bauern und wickelte in ein Endspiel Turm und Springer gegen Turm und Läufer mit Mehrbauern ab. Hier gewann eine Springergabel die Qualität, worauf Oliver Abu-Risha sofort aufgab.

Ungewohnte Rolle glanzvoll gespielt: Als Verteidiger wehrt Mattkönig Velimir Kresovic einen Angriff locker ab.

Kapitän Kick hält sich mit Tricks über Wasser

Den Ausschlag gab die Partie von Kapitän Joachim Kick. Nachdem Kristoffer Falk ihn in der Eröffnung überrascht hatte, verbrauchte er viel Zeit für seine nächsten Züge. Zudem drohte aufgrund der langen weißen Rochade ein vehementer Königsangriff auf den schwarzen König. Mit einigen Tricks konnte sich Kick über Wasser halten, wodurch sich der Bedenkzeitverbrauch anglich. Ab dem 25. Zug fand die restliche Partie in beiderseitiger Zeitnot statt. Hier hatte Kick das glücklichere Ende für sich. Als der weiße Turm in die schwarze Stellung eindrang, vernachlässigte dieser den Schutz der Grundreihe. Dies konnte Kick mit einem Turmopfer ausnutzen und den weißen König mattsetzen. Ein glücklicher Sieg in dieser Partie führte zum 3:3-Ausgleich, nachdem Roos und Meier ihre Partien aufgeben mussten.

Nur Spitzenreiter Hockenheim bleibt ungeschlagen

Danach führte Kresovic seine gewonnene Stellung souverän zum Sieg. In der letzten Partie des Tages hielt Jochen Klumpp seine Stellung gegen Erich Müller Remis und sicherte den glücklichen 4,5:3,5-Erfolg über Ladenburg. Mit 2:4 Punkten hat die Rochade Anschluss an das hintere Mittelfeld gefunden und liegt auf Platz sieben. Der Mitaufsteiger steht mit 3:3 Zählern auf Rang vier. Hinter Spitzenreiter Hockenheim (6:0) hat schon jedes Team an den drei Spieltagen eine Niederlage hinnehmen müssen.