Von Sascha Schmidt
Gegen den Favoriten aus Weitenung gelang dem dritten Rochade-Achter im Auftaktspiel in der mittelbadischen Bezirksklasse ein Einstand nach Maß. Das Team sicherte sich dadurch gleich zwei wichtige Mannschaftspunkte. Urgestein Fritz Kolb trotzte seinem stärkeren Konkurrenten Dieter Fiedler an Brett 6 ein respektables Remis ab. Neuzugang Alfons Mink hatte es an Brett 8 mit dem erfahrenen Schachspieler und Webmaster der Rochade Kuppenheim, Gerhard Gorges, zu tun, der im Zentrum mit seinen Bauern bald deutliche Raumvorteile erzielte. Mink spielte zu passiv, hatte eine gedrückte Stellung und musste seine Dame opfern, um ein Matt zu verhindern. Kurz danach fügte er sich in die unvermeidbare Niederlage. Für den Ausgleich sorgte Talent Rouven Wieser, der im Verlauf seiner Partie in die gegnerische Stellung eindrang und Anton Simonov zur Aufgabe zwang. Für den dritten Rochade-Achter lief es an diesem Schachabend weiterhin erfolgsversprechend: Zoltan Maki besaß in einem Turmendspiel einen Mehrbauer und ließ sich diesen Vorteil gegen Wolfgang Bodemer nicht mehr nehmen, worauf sein Gegner die Segel strich. Damit setzt Maki sein Erfolgsserie der vergangenen Saison fort.
Dramatisch lief es bei der wilden Begegnung zwischen Jan Prok und Bernhard Meier ab. Zuerst hatte Prok eine Leichtfigur gewonnen, nach ein paar ungenauen Züge büßte er leichtfertig diese wieder ein – und sein König stand bedrohlich offen. Seinem Kontrahenten gelang es jedoch nicht, Kapital aus der besseren Stellung zu schlagen. Am Damenflügel brach Prok mit seiner Bauernmehrheit durch, worauf Meier seine Partie in hoffnungsloser Lage aufgab. Am Spitzenbrett erzielte Waldemar Schlangen gegen Antonius Balzert ein beachtliches Remis und sorgte für die 4:2-Führung aus Sicht der Kuppenheimer. Ein Mannschaftszähler war somit schon einmal gesichert. Spannung keimte auf, als Mannschaftskapitän Schmidt ein schönes gewinnbringendes Qualitätsopfer übersah und in einem Läuferendspiel mit einem Minusbauer gegen Martin Berganski auf Verlust stand, da die Umwandlung eines weißen Bauern in eine Dame nicht zu verhindern war. Die Heimmannschaft aus Weitenung, verkürzte so auf 3:4. Alle Augen richteten sich nun auf Gerhard Ketterer, welcher an Brett 7 in einem Turmendspiel zwei Bauern weniger auf dem Brett besaß. Die Gewinnchancen lagen so eindeutig bei seinem Opponenten Bertram Frietsch, der aber auch den Druck hatte, seine „Weitenunger“ vor einer bitteren Niederlage zu bewahren. Ketterer gelang es durch seine umsichtige und konzentrierte Spielweise, die Türme zu verbinden, Bauern zurückzugewinnen und den gegnerischen Monar-chen mit ständigen Schachgebote einzudecken, sodass ein Remis gesichert war. Nach vierstündigem Schachkampf war die Freude bei dem sichtlich erleichterten und nervenstarken Ketterer und seinen Mannschaftskollegen riesig, da durch diesen wichtigen halben Punkt der Mannschaftskampf mit 4,5:3,5 zugunsten der Gäste aus der Knöpflestadt schlussendlich wurde.
Im nächsten Verbandsrundenspiel gegen Bühlertal II können mit einem weiteren Sieg die nächsten Mannschaftspunkte eingefahren werden, um wie jedes Jahr den Klassenerhalt in der Mittelbadischen Bezirksklasse zu sichern.
SC Weitenung | 1627 | SGR Kuppenheim 3 | 1487 | 3½ | 4½ | 5.92 | ||||
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1 | 2 | Balzert,Antonius | 1889 | 28 | Schlangen,Waldemar | 1677 | ½ | ½ | 0.77 | |
2 | 3 | Berganski,Martin | 1931 | 31 | Schmidt,Sascha | 1618 | 1 | 0 | 0.86 | |
3 | 5 | Bodemer,Wolfgang | 1663 | 35 | Maki,Zoltan Attila | 1560 | 0 | 1 | 0.64 | |
4 | 6 | Simonov,Anton | 1666 | 37 | Wieser,Rouven | 1527 | 0 | 1 | 0.69 | |
5 | 8 | Meier,Bernhard | 1435 | 40 | Prok,Jan | 1468 | 0 | 1 | 0.45 | |
6 | 10 | Fiedler,Dieter | 1499 | 46 | Kolb,Fritz | 1309 | ½ | ½ | 0.75 | |
7 | 11 | Frietsch,Bertram | 1448 | 47 | Ketterer,Gerhard | 1249 | ½ | ½ | 0.76 | |
8 | 14 | Gorges,Gerhard | 1482 | 49 | Mink,Alfons | 1 | 0 | 1.00 |