Heribert Urban wirkte 29 Jahre lang als Vorstand und Jugendtrainer

Die Rochade Kuppenheim trauert um Heribert Urban. Er ist einer der Gründungsväter der Rochade Kuppenheim neben Reinhard Kühl und Klaus Harsch. Wie jetzt bekannt wurde, ist er am 8. September nach längerer Krankheit leider verstorben. Der 84-Jährige war mehr als ein Drittel seines Lebens erster oder zweiter Vorsitzender der Rochade. Nach der Vereinsgründung 1979 stand er 29 Jahre lang, bis 2008, mit an der Vereinsspitze und galt als einer der Motoren für das „Wunder an der Murg“, wie die Entwicklung der Rochade nach einer jahrelangen Aufstiegsserie einmal tituliert wurde.

Markus Merklinger (links) verabschiedet Heribert Urban nach 29 Jahren aus der Führungsriege der Rochade Kuppenheim.

Ein Lehrer mit Visionen

Gemeinsam mit Reinhard Kühl, seinem Kollegen an der Realschule Kuppenheim, erkannte Heribert Urban früh die Kraft des Schachspiels als Bildungs- und Lebensschule. Aus einer einfachen Schach-AG entwickelte sich in den 1970er-Jahren eine lebendige Gemeinschaft junger Spieler. Urban war als Rektor der Kuppenheimer Realschule überzeugt, dass Schach nicht nur das Denken schärft, sondern auch den Charakter formt – und er lebte diesen Gedanken in seiner Arbeit mit den Jugendlichen vor.

2019 wurden die Gründungsmitglieder nach 40 Jahren geehrt. Heribert Urban (Zweiter von rechts) freute sich darüber mit seinen anderen Weggefährten.

Die Geburtsstunde der Rochade

Als am 28. März 1979 die Schachgemeinschaft Rochade Kuppenheim gegründet wurde, war Urban neben Reinhard Kühl einer der zentralen Impulsgeber. Ohne seine Begeisterung, seine Ermutigung und seine organisatorische Unterstützung hätte es die rasante Entwicklung der Schachgemeinschaft wohl nie gegeben. Während Kühl als Antreiber nach außen wirkte, war Urban oft der ruhige, ausgleichende Gegenpart und der zuverlässige Arbeiter im Hintergrund. Urban war nicht nur Unterstützer, sondern aktiver Gestalter: Er bestärkte Kühl in der Idee, aus der Schule heraus mehr zu schaffen, half beim Aufbau und trug wesentlich zur Jugendarbeit bei – diese war eines der prägenden Merkmale der Rochade und verantwortlich für viele Aufstiege und den Ruf, den der Verein bald über die Region hinaus genoss.

Als Nikolaus verlas Heribert Urban bei der Weihnachtsfeier humorvoll die „Sünden“ seiner Schützlinge und verteilte Geschenke aus dem Sack.

Die Erfolge, die junge Spieler erzielten, die Gemeinschaft, die sich entwickelte, sind ebenso ein Denkmal für Urbans Einsatz wie für seinen Glauben daran, dass Schach Menschen verbindet, fordert und wachsen lässt. Seine Unterstützung war oft hinter den Kulissen, still und beständig, aber sie war maßgeblich. Die Rochade verliert mit Heribert Urban nicht nur einen Gründer, sondern einen Brückenbauer: zwischen Schule und Verein, zwischen Generationen und zwischen dem lokalen Engagement und überregionalem Ansehen.

Heribert Urban (links) bekam von Präsident Fritz Meyer die goldene Ehrennadel des Badischen Schachverbandes verliehen.

Sein Vermächtnis lebt weiter in jedem Training und in jedem Vereinsabend der Rochade Kuppenheim. Die Gedanken seiner zahllosen Schützlinge sind bei seiner Familie und seinen Freunden sowie allen, die mit ihm das Schach in Kuppenheim geprägt haben. Möge sein Wirken weiterhin Inspiration sein, und möge sein Geist – seine Leidenschaft, seine Fürsorge, seine Idee – lebendig bleiben in all dem, was er mit angestoßen hat.

Beerdigung am 26. September 2025

Die Beerdigung auf dem Kuppenheimer Friedhof erfolgt am Freitag, 26. September, 14.30 Uhr. Das Seelenamt ist am 17. Oktober, 18.30 Uhr, in der Kuppenheimer St. Sebastian-Kirche.