Von Patrick Karcher
Unser Edeljoker Patrick Karcher tritt seit zwei Jahren für seine Squadra (ital. für Mannschaft) Locarno in der Schweizer Liga an. Trainiert wird in malerischer Umgebung ganz in der Nähe des Lago Maggiore, in einer Stadt, wo einst grosse historisch relevante Schachturniere ausgetragen wurden und die Meister des letzten Jahrtausends in Turnieren die Klingen kreuzten. Nachdem letztes Jahr der Aufstieg in die zweite Liga gelang, stand nun das Aufstiegsspiel für die erste Liga auf dem Programm. Dafür fuhren zwei Autos aus dem sonnigen Südkanton Tessin durch die halbe Schweiz und durchgequerten mit Uri und Schwyz zwei der drei eidgenössischen Urkantone bis man die Destination erreichte: Stäfa am Zürichsee. Dort gönnte man sich nach knapp drei Stunden Fahrtzeit erstmal einen kleinen Aperitif bevor es an die Bretter ging.
Die Squadra Locarno konnte sich mit 5:1 durchsetzen und man zelebrierte den Aufstieg in die erste Liga angefeuert von den zwei mitgereisten Tifosi in Airolo, bekannt für den Ort auf der italienischsprachigen Seite des Gotthardtunnels. Die Käserei «Caseificio del Gottardo» mit sehr ansprechendem Restaurant ist bestens zu empfehlen. Beispielsweise das Käsefondue mit den Weinen der Region, das auch die «giocatori di scacchi» (Schachspieler) verzehrten.
Zur Abrundung des Erfolges konnte Karcher tags drauf den dritten Platz bei den Tessiner Blitzmeisterschaften erobern. Den Geldpreis von immerhin 70 CHF spendete der Kuppenheimer Schachautor grosszügig an den Verein, der ihn vor zwei Jahren so herzlich aufgenommen hat. Ausserdem lässt Karcher durchblicken, dass sich für alle interessierten Leser seiner Bücher ein neuer Roman – zumindest als Idee am Horizont – abzeichnet. Dieser soll in der Zukunft spielen – irgendwann um das Jahr 2130 herum. Ob das Schachspiel zumindest eine Nebenrolle einnehmen wird, bleibt abzuwarten.