Matthias Blübaum trumpft in Karlsruhe groß auf |
Von Hartmut Metz
Überraschungssieger beim Grenke Chess Open in Karlsruhe : Nach neun Runden triumphierte die deutsche Nachwuchs-Hoffnung Matthias Blübaum im A-Turnier vor zahlreichen Weltklasse-Großmeistern. Der 18-jährige Lemgoer wies wie Wladimir Fedosejew, Nikita Witiugow (beide Russland), Milos Perunovic (Serbien), Ni Hua (China) und der Spanier Francisco Vallejo Pons 7,5 Zähler auf. Blübaums Gegner hatten jedoch mit 54 die meisten Punkte gesammelt, so dass die sogenannte Buchholz-Wertung ihm den Siegerscheck über 7375 Euro bescherte. Für den Bundesligaspieler von Werder Bremen ist dies das bisher größte Preisgeld. Der Achte der U20-Weltrangliste ließ dabei den dort führenden Ungarn Richard Rapport (7) oder den Chinesen Li Chao in der Schwarzwaldhalle hinter sich. Der Weltranglisten-15. der Männer verpasste in dem Klassefeld mit 6,5 Punkten die Titelverteidigung. Nach dem Umzug des früheren Neckar-Opens in Deizisau nach Karlsruhe meldeten sich 965 Teilnehmer an. Im B- und C-Open maßen Amateure ihre Kräfte. „Von solch einer Zahl hatten wir nie geträumt!
Das Open war grandios. Wir hätten uns schon gefreut, wenn es wie in Deizisau um die 700 Spieler geworden wären“, bekannte Turnierdirektor Sven Noppes. Im nächsten Jahr dürfte über Ostern die Tausender-Marke beim größten deutschen Schach-Wettbewerb geknackt werden.
Für Ausrichter OSG Baden-Baden war die Rochade aus dem Schwäbischen ins Badische auch sportlich ein voller Erfolg: Der deutsche Meister gewann hauchdünn den Mannschaftspreis vor Bundesligist SV Hockenheim (beide 27:9 Punkte). Neben Vallejo Pons (7,5) steuerten die von ihrem Abschneiden enttäuschten Stars Alexej Schirow, Etienne Bacrot, Georg Meier und Arkadij Naiditsch nur 6,5 Zähler bei. Diese Bilanz wiesen auch der Baden-Badener Großmeister Philipp Schlosser und Andreas Heimann auf, der damit eine Großmeister-Norm übererfüllte. Diese verbuchte zudem der für die OSG spielende Franzose Bilel Bellahcene (alle 6,5). OSG-Talent Julian Martin durfte sich mit sechs Punkten über seine erste Norm zum Internationalen Meister freuen. Ein famoses Turnier gelang auch Ramadan Raka. Der Bühlertäler sammelte gegen die hochkarätigen Gegner ebenfalls 5,5 Punkte.
Der mit 2000 Euro dotierte Frauenpreis ging an die deutsche Nummer eins Elisabeth Pähtz. Die Erfurterin verlor keine einzige Partie und überzeugte mit 6,5 Punkten. Nationalspielerin Sarah Hoolt (Katernberg/6) und Elena Lewuschkina (Garching/5,5) trumpften ebenfalls auf und gewannen einige Weltranglistenpunkte.