Rochade im Pokal-Halbfinale

Die Rochade Kuppenheim hat ihre Aufgabe im Viertelfinale des mittelbadischen Mannschaftspokals zwar mit einem perfekten Ergebnis gelöst: Aber das 4:0 gegen Ottenhöfen-Seebach fiel mühsamer aus, als es klingt. Nur mit den weißen Steinen beherrschte die Schachgemeinschaft „Ball und Gegner“. Nach zweieinhalb Stunden stand es deshalb 2:0 für den Favoriten. Thilo Ehmann schraubte unerbittlich einen Bauern nach dem anderen raus, ehe Horst Lepold im hoffnungslosen Turmendspiel endlich die Waffen streckte. Am Schluss hatte Blitzdenker Ehmann nur fünf Minuten weniger auf der Uhr stehen als zu Beginn, als die Zeitmesser 1:40 Stunden für beide Spieler angezeigt hatte. Velimir Kresovic machte an Brett vier auch wenig Federlesens und setzte dem schwarzen König ebenso zu wie der feindlichen Dame. Thomas Hamhaber schüttelte mehrfach verzweifelt den Kopf, bevor er letztlich das Duell aufgab.

Der Kombinationswirbel von Velimir Kresovic führt bald zum vollen Punkt.

Dagegen spielte Peter Matthis gegen Hartmut Metz „lange Zeit auf Augenhöhe“, wie es auf der Ottenhöfener Webseite hieß. Der deutsche Senioren-Meister trug seine Caro-Kann-Variante äußerst uninspiriert vor, wie er hernach meinte. Erst im Endspiel überschätzte der Außenseiter seine Möglichkeiten und wickelte in ein trotz eines Freibauern auf der h-Linie hoffnungsloses Endspiel ab, in dem der schwarze Rappen den weißen Läufer dominierte. Zudem eroberte Metz bei der Aktion noch einen Bauern, die zu dritt verbunden den baldigen Sieg verhießen, während die vereinzelten weißen Bauern nichts bewirken konnten.

Spannendes Spiel hat alles zu bieten, was Schach ausmacht

Dagegen spielte Peter Matthis gegen Hartmut Metz „lange Zeit auf Augenhöhe“, wie es auf der Ottenhöfener Webseite hieß. „Das Spiel zwischen Anton Graf und Marlon Meier hatte alles zu bieten, was Schach ausmacht: Exaktes Zeitnotspiel, Dame, Turm, Springer und Bauern (Graf) gegen zwei Türme, zwei Läufer und Bauern, ein Spiel mit vielen taktischen Möglichkeiten“, befand der Kommentator auf der Ottenhöfener Homepage und traf damit den Kern. Meier ließ ein paar bessere Fortsetzungen aus in der spannenden Partie. Aber weil er einen Bauern zur Umwandlung durchbrachte mit Turm und Läufer gegen Dame, setzte sich der Kuppenheimer an Brett drei ebenfalls im Endspiel durch.

Marlon Meier kämpft zäh gegen Geburtstagskind Anton Graf, der nur abseits des Brettes kleine Geschenke verteilte.

So gab es kein schachliches Geburtstagsgeschenk für Graf, der wacker kämpfte. Weil er wenige Tage zuvor seinen 65. Geburtstag gefeiert hatte, zeigte er sich abseits des Brettes spendabel und lud alle Spieler am Abend zu Freigetränken in dem hübsch hergerichteten Spiellokal der Ottenhöfener ein. Der Kuppenheimer Gegner im Halbfinale steht noch nicht fest.