Die Rochade Kuppenheim hat überraschend die Spitze in der Verbandsliga zurückerobert. Obwohl die Schachgemeinschaft in Oberwinden in Unterzahl antreten musste, setzten sich die Knöpflestädter in Oberwinden mit 5:3 durch. Gleichzeitig patzte der bisherige Tabellenführer Dreisamtal gegen Abstiegskandidat Dreiländereck II beim 3,5:4,5. So kletterte die weiterhin ungeschlagene Rochade (11:3 Zähler) wieder auf den Platz an der Sonne. „Oberliga, wir kommen“, kommentierte Markus Merklinger euphorisch nach der „bisher besten Saisonleistung“. So optimistisch wie der ehemalige Vorsitzende sieht das „Liga-Orakel“ die Sache aber bei Weitem nicht! Angesichts des schweren Restprogramms taxiert das Programm auf
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die Chancen der Kuppenheimer auf Platz eins auf nur 1,2 Prozent! Und selbst der Aufstieg scheint bei 3,6 Prozent Wahrscheinlichkeit in weiter Ferne zu liegen. Während der nicht aufstiegsberechtigten OSG Baden-Baden IV (61,5 Prozent) die besten Titelchancen eingeräumt werden, kann Gottmadingen (71,8 Prozent) schon fast für die Oberliga planen … Was das „Liga-Orakel“ aber nicht weiß: In der nächsten Runde am 22. März ist in der Schweiz Liga-Spielbetrieb, so dass Gottmadingen wie Dreisamtal nicht in Bestbesetzung antreten dürften … Definitiv richtig liegt das Orakel immerhin bei der Prognose in Sachen Abstieg: Die liegt mittlerweile bei der Rochade bei 0,0 Prozent.

Kapitän Joachim Kick profitiert in Oberwinden von der Zeitüberschreitung seines Kontrahenten.

Nachdem Kuppenheim in den Vorjahren gegen Oberwinden meist schlecht aussah, beherrschte das wegen eines Ausfalls nur zu siebt antretende Team die Hausherren. Keine einzige Begegnung ging ansonsten verloren, drei Siege sorgten für ein komfortables Polster. Nach den Unentschieden von Hubert Schuh, Patrick Karcher und Merklinger drehten Joachim Kick und Jochen Klumpp das Blatt. Während Letzterer souverän gegen Alexander Lang seinen Vorteil aus der Eröffnung heraus verwertete, ließ Kick Andreas Wernet aus seiner schlechten Stellung entschlüpfen – doch der Oberwindener überschritt die Bedenkzeit. So konnte sich Hartmut Metz mit einem Remis zum 4:3 begnügen und bot mehrfach Zugwiederholungen an. „Im Einzelturnier hätte ich aggressiver auf Gewinn gespielt“, meinte Metz. Mario Rösch versuchte aber noch vergeblich alles, ehe die Partie in einem Springer-Endspiel mit je drei Bauern tatsächlich mit einer dreifachen Zugwiederholung endete.
Am Spitzenbrett trumpfte Jean-Luc Roos auf: Im französischen Duell mit Emmanuel Reinhart gelang ihm eine Klassepartie. Erst gewann der IM einen Bauern, danach gruppierte er geschickt seine Figuren um und trieb den schwarzen König in die Enge. Am Schluss büßte der rund 200 Ratingpunkte überlegene Reinhart mit seinem auf h6 gestrandeten König Haus und Hof ein. Die Minimalisten aus Kuppenheim, die bisher alle Duelle in einer Bandbreite von 4:4 bis 5:3 abschlossen, müssen am vorletzten Spieltag Oberliga-Absteiger Dreisamtal (9:5) schlagen, um die Chancen auf den Titel zu wahren. Mit der OSG Baden-Baden IV und den SF Gottmadingen (beide 10:4) sind zudem weitere Vereine im Rennen.