Von Ralf Gantner
Im Landesliga-Auftaktmatch gegen Offenburg konnte die Rochade Kuppenheim mit einer gestärkten zweiten Mannschaft antreten: Hubert Schuh lief zum ersten Mal in der Reserve an Brett eins auf, und Günther Tammert feierte nach fünfjähriger Schachabstinenz sein Comeback. Da Offenburg nur zu siebt antrat, konnte die Zweite dank Hussain Chaltchi gar 1:0 kampflos in Führung gehen. Unter diesen Voraussetzungen waren wir positiv gestimmt, ob eines möglichen Mannschaftssieges.

Daniel Scheuermann sorgt für das 2:0 gegen Offenburg – danach geht nichts mehr …

Im Folgenden konnte beobachtet werden, dass sich Alexander Hatz mit Uwe Rauch bereits in der Eröffnung ein verwickeltes Duell lieferte. Newcomer Tammert baute sich nach langem Schach-Rentner-Dasein erstmals ruhig gegen den nominell starken Martin Lednicky auf, Hubert Schuh und Benjamin Dobschat versuchten, sich an Brett 1 in einem theoretischen Duell gegeneinander auszuloten.
In der Partie zwischen Hansjörg Drewello und Reinald Kloska kam eine theoretisch bekannte Variante auf das Brett, während Louis Wunsch gegen Frank Goldschmidtböing nach einer annehmbaren zufriedenstellenden Variante rang. Daniel Scheuermann ging gegen Marcin Wocka mit Schwarz aggressiv zu Werke, während Ralf Gantner gegen Nima Mohebbi jedliche Aggressivität seines Gegners im Vorfeld einzudämmen versuchte.

Doch nur Remis: Die Partie von Reinald Kloska haken seine Mannschaftskameraden fälschlicherweise als Sieg für den Kuppenheimer ab.

Nachdem einige Stunden vergangen waren, krönte Scheuermann mit einem entscheidenden Qualitätsgewinn sein Spiel, nachdem er zuvor immer wieder Nadelstiche in die gegnerische Stellung setzte. Tammert war lange Zeit auf der Höhe des Geschehens, verlor aber unglücklich die Qualität, so dass sein Comeback letztlich in eine Niederlage mündete. Der Rochade-Rückkehrer sollte sich nicht allzu sehr grämen, da Lednicky in der Landesliga zu den Topspielern gehört. Hiernach wurde an Brett 5, der Partie von Reinald, weiteres Spiel eingestellt. Aufgrund der zuvor vorteilhaft zur Kenntnis genommenen Stellung, wurde die Partie als gewonnen für unseren Mannschaftsspieler abgehakt und das vermeintliche 3:1 innerlich verbucht.

Hatz hatte hernach gegen Rauch die Komplikationen überwunden und schien mit Bauernplus um den Sieg zu kämpfen. Doch als es darum ging, den Vorteil zu stabilisieren, streute er einige Ungenauigkeiten ein die zur Niederlage führte. Schade! Wunsch war an diesem Tag den heraufbeschworenen Komplikationen nicht gewachsen und fand sich nach gutem Spiel von Goldschmidtböing auf der Verliererstraße. Ralf Gantner hatte derweil gutes Spiel, aber in mutmaßlich entscheidenden Spielsituationen viel Zeit verbraucht. Nach einer nicht schwer vorhersehbarenen Abwicklung wäre der Gewinn nahe gewesen, doch zunehmends verlor er völlig die Kontrolle und mit einem Patzer in ausgeglichener Stellung wickelte er widerstandslos in die Niederlage ab.

Schuh stand währenddessen mit dem Rücken zur Wand, nachdem er gegen den starken Dobschat eine Ungenauigkeit in der Eröffnung und später im Übergang ins Mittelspiel zunehmend mit dem positionenen Stellungsnachteil zu kämpfen hatte. Die Niederlage blieb unvermeindlich.
Somit musste unter dem Strich eine bittere Mannschaftsniederlage quittiert werden. Sie fiel mit 2,5:5,5 zu hoch aus. Im BSV-Ergebnisdienst nahm der Berichterstatter im Nachgang das Remis von Reinald Kloska mit großer Überraschung zur Kenntnis. Im nächsten Spiel in Vimbuch wartet ein Kontrahent, dem die Rochade II auf Augenhöhe begegnen sollte.