Von Louis Wunsch
Am siebten Spieltag der Landesliga konnte die Reserve der Rochade Kuppenheim die dritte Niederlage in Folge nicht abwenden. Schon zu Beginn bei Bekanntgabe der Startaufstellung des Gegnerteams wurde der schwierige Spieltag ersichtlich: Offenburg ließ am Spitzenbrett einen nominell schwachen Spieler auflaufen, der zum zweiten Brett 700 DWZ-Punkte weniger aufwies. Folglich war das gegnerische Mittelfeld stark besetzt, was sich auch im Endergebnis widerspiegelte. Den ersten Punkt büßte Reinald Kloska an Brett 3 gegen Uwe Rauch ein. Zweiterer konnte vermeintlich einen Springer mittels Spieß gewinnen, worauf Kloska aufgab. Nach sorgfältiger Analyse entdeckte man im Nachhinein eine Variante, die den Springer gerettet hätte, dennoch wäre der Offenburger im leichten Vorteil gewesen.

Hussain Chaltchi trotzt dem starken Offenburger Bernhard Herlemann.

Für den ersten halben Punkt sorgte Hussain Chaltchi mit den schwarzen Steinen. Nachdem es nach der Eröffnung völlig ausgeglichen stand, konnte der Rochade-Routinier auch weiterhin die Angriffsbemühungen von Bernhard Herlemann unterbinden. Eine starke Leistung!

Rouven Wieser sorgt für einen Hoffnungsschimmer

Für einen kurzen Hoffnungsschimmer sorgte Nachwuchstalent Rouven Wieser an Brett 8. Der Kuppenheimer konnte seiner Favoritenrolle gerecht werden, indem er nach und nach die gegnerischen Bauern einsammelte, bis der Gegner letztlich patzte. Beim Zwischenstand von 1,5:1,5 schien noch alles möglich, doch das Blatt wendete sich zu Gunsten der Gäste. Topscorer Daniel Scheuermann musste seine erste Saisonniederlage hinnehmen. In der Eröffnung konfrontierte der Gegner Scheuermann mit einer unangenehmen Stellung, da der Kuppenheimer in der Caro-Kann Eröffnung eine falsche Zugreihenfolge gewählt hatte. Zwar konnte er noch das Läuferpaar für sich beanspruchen, verlor im weiteren Verlauf allerdings Bauern und später somit auch die Partie.

Wunsch übersieht gegnerischen Trick

Sein Mannschaftskamerad Louis Wunsch konnte die Führung der Gegner nicht aufheben. Mit den weißen Figuren bestimmte er zwar das Spiel und ergriff die Initiative, hatte allerdings einen kleinen Trick des Gegners übersehen. So kippte die gesamte Partie mittels eines Zugs zu Gunsten des Offenburgers, der sich den Vorteil nicht mehr nehmen ließ. Danach musste auch Ralf Gantner an Brett 2 Jérôme Thiercelin zum Sieg gratulieren. Gantner hielt sich über weite Teile des Spiels gut und fand im Mittelspiel ein, zwei präzise Züge, die ihm eine angenehmere Stellung verschafft hätten. Doch er entschied sich letztlich dagegen und musste im Läuferendspiel einen Isolani auf d4 verteidigen, während er zusätzlich den schlechteren schwarzfeldrigen Läufer besaß. Thiercelin konnte am Ende die Bauernstruktur des Kuppenheimers zu seinem Vorteil ausnutzen und fuhr damit den Sieg zum Zwischenergebnis von 4,5:1,5 ein.

Ergebniskosmetik durch Gottwald und Hatz

Für die Ergebnisausschmückung sorgten Patrick Gottwald und Mannschaftskapitän Alexander Hatz. Gottwald kam zwar mit einer eingeschränkten Stellung aus der Eröffnung, konnte allerdings im Mittelspiel die Initiative übernehmen und tauschte die Figuren so ab, dass er ins Endspiel mit Bauernvorteil kam. Aber durch zu schnelles Spiel verlor der Kuppenheimer Jugendtrainer seinen Vorteil, wodurch ein Remis unausweichlich wurde. Den letzten Punkt des Tages heimste Hatz an Brett 1 ein. Auch wenn sein Gegner nominell stark unterlegen war, merkte man davon nur wenig in der Partie. Letztendlich schaffte es Alexander Hatz mit viel Mühe durch die Unerfahrenheit und spürbaren Nervosität des Gegners, einen entscheidenden Vorteil im Turmendspiel zu erringen. So verkürzte er den Endstand auf 3:5.
Da der Klassenerhalt mit 5:9 Punkten noch in der Schwebe ist, sollte am vorletzten Spieltag gegen Ettenheim etwas Zählbares geholt werden, um nicht auf andere Ergebnisse an fremden Brettern angewiesen zu sein. Derzeit liegen noch hinter dem Tabellensiebten Oberkirch (4:10), Oberwinden II (3:11) und Aufsteiger Endingen (2:12).