Jannik und Michael Lorenz sind heuer zum zehnten Mal beim Schwarzacher Open im Salzburger Land angetreten. Das dortige B-Open ist für Spieler mit Rating 1700 bis 2100 ELO gedacht und damit laut den beiden Kuppenheimern „bestens geeignet für die Rochade-Reservisten“.
Nach einer durchwachsenen Landesligasaison und einem Jahr ohne Beschäftigung mit Schach litt Jannik Lorenz zunächst unter Startschwierigkeiten. Bereits in der zweiten Runde musste er dem Italiener Gianluigi Garappa (1945) gratulieren. Mit 3,5/4 pirschte sich jedoch der 19-Jährige zur eigenen Überraschung nach sechs Runden an die Spitze heran und stand auf einem Preisrang. Nach zwei weiteren Siegen über die direkte Konkurrenz genügte ihm in der Schlussrunde ein Remis gegen den topgesetzten Stefan Calvi (SF Frankfurt/2096) zum alleinigen Turniersieg mit 7/9. In dem dahinter sehr ausgeglichenen Feld folgten mit jeweils 6,5 Zählern Samuele Pizzuto (Italien) und Zdravko Cabrajac (Kroatien) vor zwei Teilnehmern mit sechs Punkten und dem Verfolgerpulk (5,5 und weniger).
Der mit 750 Euro dotierte erste Preis und die Turnierperformance von 2190 Elo sind wohl bis dato Janniks größter schachlicher Erfolg. Der 19-Jährige trieb dadurch seine Elo-Zahl von 1978 um 48 Elo nach oben und nimmt jetzt die 2000er-Hürde.
Vater Michael Lorenz blieb dagegen mit 4/9 deutlich hinter seinen Möglichkeiten – schließlich war er in der Startrangliste als Neunter vor seinem Sohn (Position elf) gesetzt … Am Schluss fand er sich auf Platz 28 im 36er-Feld. Auf Grund der nominell durchweg schlechtere Kontrahenten büßte Michael Lorenz die Elo ein, die sein Filius eingefahren hatte – die Familienbilanz fiel ratingtechnisch also nur ausgeglichen aus.
Das stark besetzte A-Turnier sicherte sich Ferenc Berkes (Elo 2658). Der Ungar schlug in der neunten Runde den Baden-Badener Großmeister Philipp Schlosser und verbuchte daher als einziger Teilnehmer sieben Punkte. Die kroatischen Großmeister Hrvoje Stevic (2615) Mladen Palac (2525) folgten mit 6,5 Zählern auf den Medaillenrängen.